Salmini, Vittorio

Salmini Vittorio, Schriftsteller. * Venedig, 12. 3. 1832; † Venedig, 12. 6. 1881.

Am Anfang seiner schriftsteller. Tätigkeit verfaßte er gem. mit Fambri einige Dramen. Aus polit. Gründen kam er ins Gefängnis und wurde bis 1859 in Josefstadt (Josefov) konfiniert. Danach ging er nach Turin. Nach Venedig zurückgekehrt, befaßte er sich nicht mehr mit Politik, von einigen progriech. Schriften abgesehen. S.s dichter. Weltbild war sehr vielseitig und umfaßte Klassik, Romantik, Idealismus und Naturalismus. So reichten seine Themen vom kontrastreichen Drama bis zur Neuverarbeitung klass. latein. Stoffe. Sein bestes Werk dürfte „Maometto II“ sein, dem eine Novelle von Bandello zugrunde liegt. Seine Ged. behandeln mitunter schlüpfrige Themen oder sind auf starke Wirkung hin angelegt. Seine schönsten Ged., wie „Ultimi versi“, 1881, oder „Venezia: epistola a Maurizio Faucon“, 1881, widmete er seiner Heimatstadt Venedig.


Werke: Lorenzo de’Medici, 1873 (Drama); Maometto II, 1877; Polychordon, 1879 (Ged.); Madame Roland, 1880 (Drama); Postumi, hrsg. von P. G. Molmenti, in: Strenna – album dell’ Associazione della Stampa, 1882; etc.
Literatur: P. G. Molmenti, Polychordon, Liriche di V. S., in: Nuova Antologia, Ser. 2, 10/15, 1878, S. 582f.; G. Brognoligo, Appunti per la storia della cultura in Italia nella seconda metà del secolo XIX, in: La critica 24/1, 1926, S. 161ff.; Enc. It.; F. Nani Mocenigo, Della letteratura veneziana del secolo XIX, 3. Aufl. 1916, S. 416ff., 505f.; B. Croce, La letteratura della Nuova Italia 5, 1934, S. 24ff.; Dizionario del Risorgimento nazionale 4, red. von E. Michel. 1937.
Autor: (V. Giormani)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 9 (Lfg. 45, 1988), S. 392
geboren in Venedig
gestorben in Venedig

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