Rungaldier, Ignaz

Rungaldier Ignaz, Maler und Kupferstecher. * Graz, 9. 7. 1799; † Graz, 20. 11. 1876.

Entstammte einer Südtiroler Familie von Gold- und Silberarbeitern; nachdem er seinen ersten Unterricht an der Grazer Zeichenschule bei Kauperz (s. d.) erhalten hatte, wurde er wegen seiner bes. Begabung bereits 1817 als Schüler an der Wr. Akad. der bildenden Künste aufgenommen, wo Kininger (s. d.) sein Lehrer war. Er wurde 1818, 1820, 1823 (zweimal) und 1824 ausgezeichnet. Bald entwickelte sich R. zu einem der bedeutendsten österr. Stecher. Da jedoch die rasche Verbreitung der zu dieser Zeit aufkommenden Lithographie das Gewerbe der Kupferstecher in höchstem Maße beinträchtigte, wandte er sich der Miniatur- und Porträtmalerei zu. R. erfreute sich in diesem Fach großer Beliebtheit und war in den 20er und 30er Jahren einer der gesuchtesten Porträtisten der Wr. Hocharistokratie, die ihn auch als Lehrer sehr schätzte. Ab Mitte der 40er Jahre lebte er zurückgezogen in Graz.


Werke: 6 Aquarellminiaturen und mehrere Zeichnungen (Neue Galerie am Joanneum, Graz); Ossian und Malvine (Kupferstich nach P. Krafft); Jupiter und Thetis (Kupferstich nach H. F. Füger); Schabblätter; Graphiken; Miniaturen; etc.
Literatur: A. Franck, I. R †, in: Kunst-Chronik (Beibl. zur Z. für Bildende Kunst) 12, 1877, Sp. 223; Bénézit; Müller-Singer; Nagler; Seubert; Thieme-Becker; Wastler; Wurzbach; M. Bryan, Dictionary of Painters and Engravers . . ., 1889; E. Leisching, Die Bildnis-Miniatur in Oesterr. von 1750 bis 1850, 1907, S. 191; H. Fuchs, Die österr. Maler des 19. Jh. 3, 1973.
Autor: (G. Gsodam)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 9 (Lfg. 44, 1987), S. 328
geboren in Graz
gestorben in Graz

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