Tochter eines Kaufmannes; erhielt ihre musikal. Ausbildung bei Bellovicz und dramat. Unterricht bei dem Schauspieler Ujházy in Budapest. Nach großen Erfolgen als Oratorien- und Konzertsängerin (u. a. in Haydns „Die Jahreszeiten“, Mendelssohn-Bartholdys „Paulus“ und Händels „Der Messias“) debut. sie 1887 in Leipzig in einer kleinen Rolle, trat jedoch bereits zwei Monate später als Margiana in Cornelius’ „Der Barbier von Bagdad“ auf. Während ihrer zweijährigen Wirkungszeit am Leipziger Stadttheater konnte sie ihr Talent voll entfalten und wurde bereits 1889 zu einem Gastspiel an die Berliner Hofoper eingeladen (Titelrollen in Bizets „Carmen“ und Thomas’ „Mignon“), wo sie sofort ein Engagement erhielt und dem Ensemble bis 1914 als beliebtes Mitgl. angehörte. R. wirkte nach ihrem Bühnenabgang als anerkannte Gesangpädagogin in Berlin. Sie überzeugte in den von ihr gestalteten Bühnenrollen – hervorzuheben ist ihre Annina in der Berliner Erstauff. (1911) von R. Strauss’ „Der Rosenkavalier“ – durch ihren klangschönen, in allen Lagen ausgeglichenen Mezzosopran und ihr dramat. ausdrucksstarkes Spiel, sodaß sie auch anläßlich von Gastspielen an bedeutenden auswärtigen Bühnen großen Erfolg erringen konnte. Ihr Bruder, Eduard R. (1876–1956), wirkte als Schauspieler in Berlin.