Ringelsheim, Josef Frh. von

Ringelsheim Josef Frh. von, General. * Salzburg, 14. 3. 1820; † Graz, 2. 6. 1893.

Trat 1831 in die Theresian. Militärakad. ein und wurde 1838 als Fähnrich ausgemustert. Nach Absolv. des Höheren Kurses (Gen.Stabsausbildung) 1839 Lt. beim IR 12. Ab 1844 war R. bei der Militärzeichnungs-Kanzlei, ab 1846 bei der Militärmappierung in Ungarn tätig. 1847 erfolgte seine definitive Transferierung zum Gen.-Quartiermeisterstab (Gen.Stab). Den Italienfeldzug von 1848 macht R. als Gen.-Stabsoff. (Hptm.) mit, 1849 nahm er an der Schlacht bei Novara und an der Belagerung von Malghera teil, dann fungierte er in Ungarn als Gen.Stabschef bei der Zernierung von Peterwardein (Petrovaradin). Im Italienfeldzug von 1859 zeichnete sich R. als Gen.Stabschef des V. Armeekorps insbes. bei Montebello aus. Danach wurde er Vorstand des Landesbeschreibungsbureaus des Auslandes. 1865 GM. Im Feldzug gegen Preußen 1866 war R. zunächst Brigadier im I. Armeekorps, wurde aber bei Königgrätz (Hradec Králové) als Adlatus Erzh. Ernsts zum III. Korps beordert, mit dem er vergebens versuchte, die Schlüsselposition um Lipa (Lípa) und Chlum zu halten, doch gelang nur ein einigermaßen geordneter Rückzug über die Elbe. Nach dem Friedensschluß fungierte R. in Wien zunächst als Brigadier, ab 1869 (FML) als Kmdt. der 2. Truppendiv., 1870 Kmdt. der 16. Truppendiv. und Militärkmdt. in Hermannstadt (Sibiu). Ab 1878 (FZM) wirkte R. als Kommandierender Gen. (ab 1883 als Kmdt. des X. Korps) in Brünn (Brno), 1883 i. R. 1865 Frh., 1876 Inhaber des IR 30 und Geh.Rat.


Literatur: N. Fr. Pr. vom 2. 6. 1893 ( Abendausg.); Armeebl. 12, 1893. S. 275 f.; Militär-Ztg. 48. 1893, S. 157; F. W. Kosch, Stadt der Gen. – Graz in der zweiten Hälfte des 19. Jh., in: Z. des hist. Ver. für Stmk. 64, 1973, S. 34 f.; ADB; Kosch, Kath. Deutschland; Svoboda 2, S. 28 ff.; Die Generalität der k. k. Armee, hrsg. von V. Silberer, 2, 1877, S. 390; Armee-Album . . ., red. von G.Amon v. Treuenfest, 1889, S. 24, 38; E. Hailig v. Hailingen, Geschichte des k. u. k. IR 30, (1896), S. 374, 393; KA Wien.
Autor: (Ch. Tepperberg)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 9 (Lfg. 42, 1985), S. 168f.
geboren in Salzburg
gestorben in Graz

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