Rochlitzer, Ludwig

Rochlitzer Ludwig, Komponist und Rechtsanwalt. * Voitsberg (Stmk.), 25. 8. 1880; † Wien, 13. 3. 1945.

Sohn eines Gen.-Dir.; schon während seiner Gymnasialzeit im Stift Seitenstetten (1890–98) Dirigent der Studenten-Musikkapelle und Organist, stud. er zwar 1898–1902 an der Univ. Graz Jus (1903 Dr. jur.), bildete sich aber zur selben Zeit an der Musikschule des Musikver. für Stmk. bei Degner (s. d.) in Harmonielehre und Kontrapunkt, bei G. Peters (s. d.) im Klavierspiel, 1902–03 als Korrepetitor an der Dresdner Hofoper sowie 1904–1907 in Wien bei K.Nawratil im Kontrapunkt musikal. weiter. Ab 1913 selbständiger Advokat in Wien. Auf dem Gebiet der Musik trat er als fruchtbarer Liedkomponist, bes. aber mit seinen in Prag bzw. Wien uraufgef. Opern (nach eigenen Libretti) und Operetten hervor, deren kontrapunkt. Arbeit und reiche Melodik von der Kritik rühmend hervorgehoben wurden. R. war 1926–37 auch Vorstandsmitgl. der Ges. der Autoren, Komponisten und Musikverleger.


Werke: Myrtia, 1907 (Oper); Frater Carolus, 1910 (Oper); Der erste Kuß, 1914 (Operette); Marietta (Oper); Die Liebesheirat (Operette); Goldmädel (Operette); Lieder; Perce-neige (Tanzged.); Schauspielmusik zu F. v. Schillers „Die Räuber“; etc.
Literatur: Bohemia und Prager Tagbl. vom 15. 3. 1907; Prager Tagbl vom 17. und 18., Fremden-Bl vom 18. 3. 1910; N. Fr. Pr. vom 18. 3. 1910 und 1. 2. 1914; Jb. der Wr. Ges., 1929; Müller; Suppan; Deutschlands, Österr.-Ungarns und der Schweiz Gelehrte, Künstler und Schriftsteller in Wort und Bild, 3. Ausg. 1911; F. Stieger, Opernlex. 2/3, 1978; Archiv der Staatlich genehmigten Ges. der Autoren, Komponisten und Musikverleger, Wien.
Autor: (H. Reitterer)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 9 (Lfg. 42, 1985), S. 192
geboren in Voitsberg
gestorben in Wien

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