Rodler, Adolf

Rodler Adolf, Geistlicher und Politiker. * Litoradlitz (Litoradlice, Böhmen), 4. 4. 1843; † Budweis (Ceské Budéjovice, Böhmen), 31. 12. 1912.

Sohn eines Försters; war 1862–64 Novize im Prämonstratenserstift Tepl, stud. dann Theol. in Budweis (1867 Priesterweihe) und war 1867–70 in der Seelsorge in Budweis und Wittingau (Trebon); 1870–72 wirkte er in Rom als Erzieher in der Familie des Gf. Trauttmansdorf, des damaligen österr. Gesandten beim Hl. Stuhl, dann in Wien. Ab 1877 war er Pfarrer in Husinetz (Husinec), ab 1884 Spiritual, ab 1889 Rektor des Priesterseminars in Budweis. 1893 Domherr, 1910 Domdechant. Als Repräsentant der tschech. Priester der Budweiser Diözese beteiligte er sich am polit. Leben in Südböhmen und vertrat die Alttschech. Partei nicht nur im Landtag (1883–89), sondern auch in vielen Ver. und Organisationen auf dem national sehr empfindlichen Budweiser Boden. 1884–1912 red. er u. a. die beiden Kal. „Mariánské kalendáre“ und „Kalendár sv. Rodiny“, in welchen fast alle tschech. kath. Schriftsteller Beitrr. veröff.


Literatur: Jihoceské listy vom 4. 1. 1913; K. Reban, Autobiografie preláta A. R., in: Casopis katolického duchovenstva 70, 1929, S. 571 ff.; Otto; J. Heidler, Príspevky k listári dra F. L. Riegra 2, 1926, S. 182 ff.
Autor: (K. Kucera)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 9 (Lfg. 43, 1986), S. 196
geboren in Litoradlice
gestorben in Budweis

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