Röhlich, Josef

Röhlich Josef, Erzgießer. * Dt.-Hause (Huzová, Mähren), 6. 7. 1836; † Wien, 3. 11. 1887.

Schon während der Ausbildung (Zeichnen, Gußtechnik) verlagerte sich seine Tätigkeit vom künstler. Sektor zunächst auf das techn. Gebiet des Erzgusses und schließlich sogar weitgehend auf administrative Belange. 1862 trat er in Wien in das Atelier Fernkorns (s. d.) ein und übernahm dort die im argen liegende Buchhaltung. 1866 wurde ihm zusammen mit Pönninger (s. d.) die Leitung der Kunsterzgießerei, der einzigen in Österr., anvertraut, wobei R. die techn.-ökonom. Aufsicht führte. 1877 k. Rat. Wegen der tw. überlegenen Konkurrenz konnte R. zwar die latente Krise des Unternehmens nicht abwenden, trug jedoch viel dazu bei, den Ruf der Erzgießerei weiter zu festigen und sie als wichtigen Faktor des plast. Schaffens im österr. Späthistorismus zu etablieren.


Werke: (Ausführung von Arbeiten Fernkorns): Prinz Eugendenkmal, Schwarzenbergdenkmal, Schillerdenkmal (alle Wien I.); Jellacicdenkmal (Agram); Vörösmartydenkmal (Stuhlweißenburg); etc.
Literatur: N. Fr. Pr. vom 3. 11. 1887 (Abendausg.); Thieme–Becker; Wurzbach; B. M. Wikingen, A. Ritter v. Fernkorn, der Bildhauer & Erzgießer. 1813–78, 1, phil. Diss. Wien, 1936, S. 181, 247 f., 250, 254; A. Egger, Die staatliche Kunstförderung in der zweiten Hälfte des 19. Jh., phil. Diss. Wien, 1951, S. 94 ff.; G. Mavius, Das Brunnendenkmal für Johann Erzh. von Österr. in Graz von F. X. Pönninger, 1980, Manuskript, Hausarbeit, Univ. Hamburg, BRD.
Autor: (W. Krause)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 9 (Lfg. 43, 1986), S. 201
geboren in Moravská Huzová
gestorben in Wien

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