Richter, Franz

Richter Franz, Schulmann und Chemiker. * Boskowitz (Boskovice, Mähren), 4. 10. 1841; † Altenmarkt a. d. Triesting (NÖ), 18. 8. 1907.

Besuchte 1856–61 in Brünn (Brno) das Polytechnikum und wurde 1861 Ass. für prakt. Geometrie; 1862 techn. Chemiker in der Zuckerfabrik in Drahanowitz (Drahanovice). Vervollkommnete dann seine Ausbildung in Brünn und Wien (1868 Lehramtsprüfung aus Chemie und Physik), trat 1868 in den Schuldienst und unterrichtete an verschiedenen dt. mittleren Schulen Mährens und Böhmens Chemie, Physik und Naturgeschichte, 1870–76 in Brünn; ab 1877 Dir. der Staatsgewerbeschule in Reichenberg (Liberec). 1880–85 und 1893/94 Stadtverordneter (Dt. Fortschrittspartei). 1885 wurde R. Ministerialkoär. für die Inspektion der gewerblichen Fortbildungsschulen in Böhmen, 1890 Beirat für das gewerbliche Unterrichtswesen in Böhmen. R.s Wirken als Schulmann trug nicht nur wesentlich zur Blüte der Staatsgewerbeschule in Reichenberg, sondern auch durch sein gem. mit A. v. Dumreicher (s. d.) entworfenes und vom Unterrichtsmin. gebilligtes Reformprogramm der Organisation des gewerblichen Bildungswesens zur Entwicklung dieses Unterrichtszweiges inÖsterr. bei. 1880 Reg.Rat.


Literatur: Reichenberger Ztg. vom 19. 8. 1907; Centralbl. für das gewerbliche Unterrichtswesen in Österr. 5, 1886, S. 251, 7, 1888, S. 205, 26, 1908, S. 423 f.; Oesterr. Chemiker-Ztg. 21, 1907, S. 246 f.; Reichenberg in der Zeit der Selbstverwallung . . . 1850–1900, 1902, S. 76, 315; Mitt. G. Grüner, Darmstadt, BRD.
Autor: (W. Oberhummer)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 9 (Lfg. 42, 1985), S. 124f.
geboren in Boskovice
gestorben in Altenmarkt an der Triesting

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