Riedinger, P. Anizet

Riedinger P. Anizet (Josef Anton), OFMCap., Seelsorger und Historiker. * Bludenz (Vorarlberg), 12. 12. 1740; † Bregenz, 22. 5. 1818.

Sohn eines Bäckers; trat 1761 in Riedlingen in den Kapuzinerorden ein, kam 1762 nach Immenstadt, 1763 nach Langenargen, erhielt 1766 die Priesterweihe und vollendete 1771 seine theolog. Ausbildung. Als Mitgl. der vorderösterr. Kapuzinerprovinz betätigte er sich in verschiedenen Niederlassungen im schwäb. Raum, ab 1782 ständig in Vorarlberg. R. wirkte, von der Bevölkerung hoch verehrt, als Prediger in Dornbirn und Bregenz. Ab 1787 bekleidete er das Amt eines Vikars. 1788 vollendete er nach langjähriger Sammelarbeit die sog. „Anizet-Chronik“, die nach seinem Tod von F. J. Weizenegger „Topographische Beschreibung von Vorarlberg und dem Rheinthale“ betitelt wurde. Die Hs. ist reich an kolorierten Burgen- und Wappendarstellungen. Das Original befindet sich im Kapuzinerkloster Bregenz.


Literatur: P. A. R. von Bludenz, in: Holunder (Wochen-Beilage der Vorarlberger Landesztg.) 4, 1926, n. 19, S. 1 ff.; F. J. Weizenegger, Fidelis von Sigmaringen, 1817, S. 192 ff.; A. Hohenegger – P. B. Zierler, Geschichte der Tirol. Kapuziner-Ordensprovinz (1593–1893) 2, 1915, S. 181 f., 323; A. Ulmer, Die Burgen und Edelsitze Vorarlbergs und Liechtensteins, 1925, S. 92; Geschichtsschreibung in Vorarlberg ( = Ausst.Kat. des Vorarlberger Landesmus. 59), 1973, S. 82 f.
Autor: (E. Tiefenthaler)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 9 (Lfg. 42, 1985), S. 141
geboren in Bludenz
gestorben in Bregenz

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