Rettensteiner, P. Werigand

Rettensteiner P. Werigand (Anton), OSB, Seelsorger. * Salzburg, 8. 1. 1751; † Perwang (OÖ), 7. 10. 1822.

Sohn eines Drechslermeisters; Konventschüler der Benediktinerabtei Michaelbeuern (Salzburg), dann Sängerknabe im Salzburger Kapellhaus unter M. Haydn, trat R. in Michaelbeuern ein, 1773 Profeß, 1775 Priesterweihe. Er wirkte dann bis 1783 als Katechet und Kastner im Kloster, 1783–86 als Kooperator in Obersulz (NÖ), 1786/87 wieder in Michaelbeuern als Festprediger und Regenschori. 1787–1803 Pfarrer von Lamprechtshausen-Arnsdorf (Salzburg), 1803–1810 von Seewalchen a. Attersee (OÖ), dann Ökonom im Kloster, 1816–20 Pfarrer von Dorfbeuern (Salzburg), 1820 bis zu seinem Tod Pfarrer von Perwang. R., ein vorzüglicher Katechet und Kanzelredner, war ein hochgebildeter Mann von dichter. und musikal. Begabung. Als engster Freund M. Haydns war er in Arnsdorf maßgeblich an der Schöpfung des Männerquartetts beteiligt. Er machte sich auch als Textdichter, bes. für Haydn, und als Sammler von Materialien zu dessen Werksund Lebensgeschichte verdient.


Werke: Predigt nach der Hinrichtung des Vatermörders J. Grießer . . ., 1814; Predigt über die Erfordernisse zur Gewinnung des Ablasses, 1819; Lieder; Kat. über die bekannten Kompositionen des Herrn M. Haydn, 1814, Manuskript, Musikarchiv, Michaelbeuern, Salzburg.
Literatur: Salzburger Chronik vom 13. 7. 1895; MGG (s. unter Haydn Johann Michael); Biograph. Skizze von M. Haydn, 1808, S. 23 ff.; M. Jancik, M. Haydn, (1952), s. Reg.; A. van Hoboken, J. Haydn. Themat.-bibliograph. Werksverzeichnis 1–3, 1957–78, s. Reg.; H. Federhofer, Zur Musikpflege im Benediktinerstift Michaelbeuern (Salzburg), in: FS K. G. Fellerer, hrsg. von H. Hüschen, 1962, S. 125; R. Schwalb, Die Männerquartette J. M. Haydns . . ., phil. Diss. Wien, 1973, s. Reg.
Autor: (H. Paradeiser–¿. Reitterer)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 9 (Lfg. 41, 1984), S. 93
geboren in Salzburg
gestorben in Perwang am Grabensee

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