Riccabona von Reichenfels, Julius Frh.

Riccabona von Reichenfels Julius Frh., Politiker und Beamter. * Innsbruck, 10. 4. 1835; † Gries b. Bozen., 24. 4. 1924.

Enkel des Vorigen, Sohn des Innsbrucker Magistratsrates und Hptm. der bürgerlichen Schützendiv. Innsbruck Ernst R. v. R.; stud. an der Univ. Innsbruck Jus, 1858 Dr. jur. Nach Praxis im Staatsdienst und in einer Advokaturskanzlei wurde R. 1865 in den Bürgerausschuß, 1866 in den Magistrat von Innsbruck gewählt. 1868–1901 Landtagsabg. (konservativ), 1873–77 und 1882–95 Mitgl. des Landesausschusses. 1876 übernahm R. die Verwaltung der landwirtschaftlichen Anstalt in Rotholz. 1882–1900 erster Präs. des 1881 geschaffenen Landeskulturrates, erwarb er sich große Verdienste um die Entwicklung der Tiroler Landwirtschaft. Nicht minder bedeutend war R.s Mitwirkung an Gründung und Aufbau der Raiffeisenkassen in Tirol und seine bis 1910 ausgeübte Funktion als Gen.Anwalt der Raiffeisenver. Tirols sowie als Vorstand der Raiffeisenzentralkasse. Er bemühte sich unablässig um den Zusammenschluß der Bauern zum Schutz ihrer gem. Interessen und kann daher auch als ideeller Wegbereiter des 1904 gegründeten Tiroler Bauernbundes gelten. 1898 Frh.


Literatur: Neue Tiroler Stimmen vom 8., Bote für Tirol und Vorarlberg vom 10. 4., Tiroler Volksbl. vom 12. 4. und 20. 5. 1905; RP vom 13. 4. 1915; Tiroler Anzeiger vom 24. 4. 1924; Der Landeskulturrat von Tirol und seine Wegbereiter, 1957, S. 70 ff.; H. Schlegel, Die Tirol. Landes-Hypothekenanstalt ( = Tiroler Wirtschoftsstud. 20), 1966, s. Reg.
Autor: (R. Schober)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 9 (Lfg. 42, 1985), S. 118
geboren in Innsbruck
gestorben in Bozen

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