Reiser, Matthäus

Reiser Matthäus, Jurist und Kommunalpolitiker. * Weilersbach, Baden-Württemberg (BRD), 18. 8. 1830; † Marburg a.d. Drau (Maribor, Unterstmk.), 27. 12. 1895.

Neffe des Folgenden; stud. 1848–52 an der Univ. Graz Jus, 1860 Dr. jur. Wurde Notar und übernahm 1868 die Notariatskanzlei seines Onkels Othmar R. in Marburg, 1861 Mitgl. des Marburger Stadtrates, 1870–82 Bürgermeister. R., liberal und dt.-national, förderte das dt. Schulwesen (u. a. durch Ausbau der Realschule, Errichtung einer Wein- und Obstbauschule und einer gewerblichen Fortbildungsschule), den Handel mit landwirtschaftlichen Produkten und den Gewerbestand. Er machte sich verdient um den Ausbau der Stadt, um die Einführung der öff. Gasbeleuchtung, die Anlage verschiedener Grünflächen (namentlich des Stadtparkes samt verschiedenen Denkmälern), der Siedlungen für Beamte und Gewerbetreibende sowie der Strafanstalt und um die Vergrößerung des Krankenhauses. R. war 1861 Mitbegründer der Städt. Sparkasse (ab ihrer Gründung im Direktorium, ab 1862 ihr Rechtskonsulent), um die er sich vor allem in der Krise der 70er Jahre Verdienste erwarb. Er wurde vielfach geehrt und ausgezeichnet, u. a. k. Rat, 1883 Ehrenbürger von Marburg.


Literatur: Marburger Ztg. und Tagespost (Graz) vom 29. 12. 1895; F. Baš, K zgodovini narodnostnih bojev na Slovenskem Štajerskem, in: Casopis za zgodovino in narodopisje 26, 1931, S. 77 ff.; SBL.
Autor: (V. Murko)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 9 (Lfg. 41, 1984), S. 57f.
geboren in Villingen-Schwenningen
gestorben in Marburg an der Drau

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