Regenhart, Alois

Regenhart Alois (II.), Industrieller. * Wien, 16. 5. 1815; † Freiwaldau (Jeseník, österr. Schlesien), 15. 3. 1871.

Vater des Folgenden, Enkel des aus Bayern stammenden JohannJakob R., der 1774 in Perchtoldsdorf (NÖ) eine Spezerei- und Leinenhandlung erwarb, Sohn Alois (I.) R.s († Graz, 8. 10. 1862), der in Wien um 1810 eine Leinenhandlung gründete, welche er ab 1833 mit seinem Bruder, Jakob R. († Wien, 8. 5. 1855), als Fa. Gebrüder R. & Co. betrieb. R., der eine sorgfältige Erziehung genossen hatte, trat 1837 in die Fa. Gebrüder R. & Co. ein, 1846 wurde er Kompagnon und 1855 Chef dieses Hauses sowie Gesellschafter der k. k. privilegierten Leinen- und Tischzeugfabrik Raymann & Co., Freiwaldau. R. war Juror bei den Weltausst. in London (1862) und Paris (1867), verfaßte Denkschriften und hielt im Niederösterr. Gewerbever., dessen Zweiter Vizepräs. er 1867–69 war, Vorträge über die Leinenind. 1859 gründete er eine Stiftung für den Ver. zur Beförderung der gewerblichen Kunst; 1861–66 Wr. Gemeinderat (Mittelpartei), wurde er Obmann der Stadterweiterungskomm., in der er sich sehr engagierte. Er setzte sich u. a. für die Anlegung des Stadtparks, die Pflasterung der Ringstraße und den Ausbau der Türme der Votivkirche ein.


Werke: Die Leinen-Ind. Oesterr., 1859; etc.
Literatur: Fremden-Bl. vom 17. 3. 1871; Verhh. und Mitth. des nieder-österr. Gewerbe-Ver. 32, 1871, S. 194; Großind.Österr. 4, S. 332 f.; Wurzbach; M. Bermann–F. Evenbach, Die neuen Väter der Großkommune Wien . . ., 1861, S. 15 f.; C. Felder, Erinnerungen eines Wr. Bürgermeisters, hrsg. von F. Czeike, (1964), S. 141, 143; R. Granichstaedten-Czerva – J. Mentschl – G. Otruba, Altösterr. Unternehmer ( = Österr. R. 365/367), 1969, S. 91 f.; G. M. Hahnkamper, Der Wr. Gemeinderat zwischen 1861 und 1864, 2, phil. Diss. Wien, 1973, S. 521; A. Meixner, Der Wr. Gemeinderat in den Jahren 1864–68, phil. Diss. Wien, 1975, S. 390.
Autor: (J. Mentschl)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 9 (Lfg. 41, 1984), S. 16
geboren in Wien
gestorben in Gräfenberg

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