Reichenberg, Franz von

Reichenberg Franz von, Sänger. * Graz, 7. 8. 1853; † Wien, 29. 9. 1905.

Sohn eines Juristen; nach gesanglicher Ausbildung bei Kapellmeister J. Stolz in Graz debut. er 1873 am Mannheimer Nationaltheater. Ab 1876 am Stadttheater von Stettin (Szczecin), kam er über das Frankfurter Stadttheater 1879 an das kgl. Theater Hannover. Nach Gastspielen an der Wr. Hofoper (1881–83) wurde er 1884 deren Mitgl. Bis zum Ausbruch einer Geisteskrankheit (1901) war R. zusammen mit Grengg (s. d.) der führende Bassist des Wr. Hofopernensembles. 1876 kreierte er bei den ersten Bayreuther Festspielen die Rolle des Fafner in Wagners „Ring des Nibelungen“ und 1882 den Ritter Pasman in der gleichnamigen Operette von J. Strauß. Ein Basso profondo mit ungewöhnlich kräftiger Stimme, vermochte R. als Darsteller auch in kleineren Rollen zu überzeugen.


Werke: Hauptrollen: Leporello (W. A. Mozart, Don Giovanni); Sarastro (ders., Die Zauberflöte); Rocco (L. van Beethoven, Fidelio); Kaspar (C. M. v. Weber, Der Freischütz); Stadinger (G.A. Lortzing, Der Waffenschmied); Daland (R. Wagner, Der fliegende Holländer); Kg. Heinrich (ders., Lohengrin); Kg. Marke (ders., Tristan und Isolde); Hunding (ders., Die Walküre); Kardinal Brogny (J. F. Halévy, Die Jüdin); Mephisto (Ch. Gounod, Margarethe); etc.
Literatur: N. Fr. Pr. und Die Zeit vom 30. 9., Tagespost (Graz) vom 30. 9. und 1. 10. 1905; Eisenberg, 1893, Bd. 1; Eisen berg, Bühnenlex.; Kosch, Theaterlex.; O. G. Flüggen, Biograph. Bühnen-Lex. der Dt. Theater, 1892; C. F. Glasenapp, Das Leben R. Wagners, Bd. 5, 3.–4. Aufl., 1907, s. Reg.
Autor: (C. Höslinger)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 9 (Lfg. 41, 1984), S. 31
geboren in Graz
gestorben in Wien

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