Reidinger, Anton

Reidinger Anton, Seelsorger undSchriftsteller. * Krenglbach (OÖ), 29. 4. 1839; † Obernberg a.Inn (OÖ), 25. 12. 1912.

Sohn eines Schulleiters; erhielt früh Musikunterricht und war dann Sängerknabe in St. Florian. Nach Absolv. des Stiftsgymn. Kremsmünster stud. er ab 1859 drei Semester Jus an der Univ. Wien, danach Theol. in Linz; 1863 Priesterweihe. R. wirkte dann in der Seelsorge in verschiedenen Orten OÖ, ab 1876 als Pfarrer in Riedau. 1891 zeitweilig i. R. und Spiritual bei den Tertiarschwestern (Schwestern Unserer Lieben Frau vom Berge Karmel) in Linz, wurde er 1893 reaktiviert und war bis 1906 Pfarrer in Eggerding, danach in Obernberg. Daneben war er Dechant der Dekanate Andorf und Altheim. R., der in seinen Mundartged. häufig die heiteren Seiten des Alltagslebens hervorzuheben versuchte, bemühte sich u. a. auch um die Erneuerung der mittelalterlichen Dichtungsarten des Krippenspiels und -gesangs.


Werke: D’ Rockároas, in: Aus dá Hoamát, hrsg. von H. Zötl, A. Matosch und H. Commenda, 2. Aufl. 1888; Oberösterreicha Bleamöln ( = Fest- und Gelegenheitsged. 24), 1912, 2. und 3. Aufl. ( = Fest- und Gelegenheitsged. 24), 1921 (stark gekürzt) (alle mit biograph. Vorwort); Beitrr. in: Kripplgsángl und Kripplgspiel in der oberösterr. Volksmundart, ges. und hrsg. von S. Fellöcker, 2 ff., 1881 ff.; etc.
Literatur: Linzer Volksbl. vom 28. 12. 1912; Rieder Volksztg. vom 17. 6. 1937; Neue Warte am Inn vom 4. 6. 1947; Hoamátgsang 1, 1910, S. 156 f.; J. Hauer, Die Mundartdichtung in OÖ, in: Mitt. der Mundartfreunde Österr. 31, 1977, F. 3/4, S. 32 f.; Giebisch–Gugitz; Kosch; Kosch, Kath. Deutschland; Krackowizer; L. Guppenberger, Bibliographie des Clerus der Diöcese Linz . . . 1785–1893, 1893; F. Pesendorfer, Das Domkapitel in Linz . . ., 1929, s. Reg.; G. Ganglmair, Innviertler Mundartdichter nach F. Stelzhamer, 1975, S. 37 ff.
Autor: (J. Hauer)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 9 (Lfg. 41, 1984), S. 38
geboren in Krenglbach
gestorben in Obernberg am Inn

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