Rademacher, Paul

Rademacher Paul, Fabrikant. * Stargard (Stargard Szczeciniski, Pommern), 10. 7. 1842; † Prag, 19. 1. 1915.

Besuchte die Oberrealschule in Brünn (Brno) und stud. an der Univ. sowie an der Dt. Techn. Hochschule in Prag Chemie, war 1861–63 als Chemiker in der Fabrik des Österr. Ver. für chem. und metallurg. Produktion in Aussig (Ústí nad Labem) tätig und trat 1864 in die von seinem Vater 1857 begründete Fa. Karl R. & Co. in Prag–Karolinenthal ein. Der Betrieb, der aus einem Abfallprodukt von Spiritusbrennereien Pottasche erzeugte, wurde bereits 1864 vergrößert und sein Erzeugungsprogramm vor allem durch chem. Produkte erweitert. 1887 entstand ein Zweigbetrieb in Libschitz (Libcice nad Vltavou), 1898 beschäftigte das Unternehmen 160 Arbeiter. Als Vertreter des dt. Großbürgertums in Prag war R., u. a. Dion.Rat der Böhm. Sparkasse, Vizepräs. der Landwirtschaftlichen Kreditbank in Böhmen (1903), Mitgl. des Kuratoriums des Technolog. Gewerbemus. und des Kunstgewerbemus. in Prag, im Kreditwesen, im wirtschaftspolit., kulturellen und sozialen Bereich stark engagiert.


Literatur: Dt. Ztg. Bohemia (Abendausg.) und Prager Tagbl. vom 19., Prager Abendbl. und Dt. Abendbl. vom 20., N. Fr. Pr. vom 23. 1. 1915; Großind. Österr., Erg.Bd. 3, S. 253; Der oesterr.-k. Orden der Eisernen Krone und seine Mitgl., 1912, S. 155.
Autor: (J. Mentschl)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 8 (Lfg. 39, 1982), S. 370
geboren in Stargard Szczeciński
gestorben in Prag

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