Radnitzky, Franz

Radnitzky Franz, Violinist und Musikpädagoge. * Wien, 1. 4. 1855; † Wien, 15. 8. 1924.

Stud. am Wr. Konservatorium bei K. Heissler, J. Hellmesberger sen., F. O. Dessoff (s. d.) sowie W. Schenner und trat 1873 als 2. Geiger in das Hofopernorchester ein. Ab 1878 Exspektant, wurde er 1888 zum w. Mitgl. der Hofmusikkapelle ernannt. Nachdem er sich daneben schon 1875/76 (als 2. Geiger) im Hellmesberger-Quartett als Kammermusiker bewährt hatte, gründete er 1878 das nach ihm benannte R.-Quartett, mit dem er bis 1884 als Primgeiger neben A. Siebert, A. Stecher und Th. Kretschmann (s. d.) erfolgreiche Konzerte, bes. im Wr. Bösendorfer-Saal, gab. 1887 wurde er krankheitshalber an der Hofoper, 1894 an der Hofmusikkapelle pensioniert. Als gesuchter Privatlehrer erteilte R. durch mehr als 30 Jahre Unterricht und veranstaltete gem. mit seiner Frau, der Pianistin und Klavierlehrerin Adele R.-Mandlick (* Wien, 18. 11. 1864; † Mödling/NÖ, 22. 9. 1932), einer Schülerin J. Epsteins (s. d.), zahlreiche Hauskonzerte, die in Fachkr. den besten Ruf genossen. R. wird als vortrefflicher Geiger der alten Wr. Schule gerühmt.


Literatur: N. Fr. Pr. vom 22. 8. 1924 und 25. 9. 1932; Eisenberg, 1893, Bd. 1 (s. Radnicky F.); Kosel 1; Th. Antonicek, A. Bruckner und die Wr. Hofmusikkapelle, 1979, S. 125; Wr. Stadt- und Landesarchiv, Wien.
Autor: (Ch. Harten–U. Harten)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 8 (Lfg. 39, 1982), S. 380
geboren in Wien
gestorben in Wien

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