Radnitzky, Karl

Radnitzky Karl, Stempelschneider und Medailleur. * Wien, 16. 11. 1818; † Wien, 10. 1. 1901.

Sohn des Hofgraveurs Josef R.; war an der Graveurakad. des Hauptmünzamtes in Wien Schüler J. D. Böhms (s. d.). Ab 1837 war er Praktikant, ab 1849 Graveuradjunkt am Hauptmünzamt. Ab 1850 wirkte er als Lehrer an der Akad. der bildenden Künste, ab 1853 als Prof. an der Schule für Kleinplastik, Ornamentik und Medailleurkunst. 1881 i. R. und Reg.Rat. Kunstreisen führten ihn nach Deutschland (1843), Belgien und Frankreich (1847). R. hatte entscheidenden Anteil an der Wiederbelebung der österr. Medaillenkunst im 19. Jh. Er wurde vielfach geehrt und ausgezeichnet, u. a. mit dem Reichelpreis der Akad. der bildenden Künste (1842) und dem Kunstpreis (1845). Mitgl. des belg. Archäolog. Inst. (1847) und der Zentralkomm. für Kunst und hist. Denkmale. Sein Bruder, Josef R. († 1888), und sein Neffe, Karl R. († 1920), waren Hofgraveure.


Werke: Stempel zum Südbahn-Doppelthaler 1857 und Vereinsthaler 1857; Medaillen auf K. Franz Joseph I. und auf Ereignisse seiner Regierungszeit, Mitgl. des K. Hauses, geistliche und weltliche Würdenträger, Künstler, Schriftsteller; etc. Weitere Medaillen: Österr. Mus. für Kunst und Ind. in Wien; Ung. Akad. der Wiss. und Ung. Nationaltheater in Budapest; Bergakad. in Schemnitz; Errichtung der Denkmäler für Prinz Eugen und Erzh. Karl in Wien; Preismedaille der Akad. der bildenden Künste in Wien; Salvatormedaille der Stadt Wien; Verdienst- und Ausst.Medaillen; Taufmedaillen; Betpfennige; etc.
Literatur: N. Fr. Pr. vom 11. 1. 1901; Wr. Ztg. vom 11. 1. 1951; F. Dworschak, C. R. (1818–1901), in: Numismat. Z. 58, 1925, S. 111 ff.; B. Koch, Biograph. Beitrr. zur Geschichte der Wr. Münzstempelschneider und Medailleure, ebenda, 82, 1967, S. 69 f.; Eisenberg, 1893, Bd. 1; Fiala; Forrer; Kosch, Das kath. Deutschland; Seubert; Thieme–Becker; Wurzbach; E. J. Pyke, A Biographical Dictionary of Wax Modellers, 1973.
Autor: (B. Koch)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 8 (Lfg. 39, 1982), S. 380
geboren in Wien
gestorben in Wien
reiste nach Deutschland 1843
reiste nach Königreich Belgien 1847
reiste nach Frankreich 1847
war Student Graveurakademie
war Praktikant Österreich-Ungarn. Haupt-Münzamt 1837-1848
war Mitarbeiter von Österreich-Ungarn. Haupt-Münzamt 1849-1850
war Lehrer Akademie der bildenden Künste Wien 1850
war o. Professor Akademie der bildenden Künste Wien 1853-1881
war Mitglied Zentralkommission für Denkmalpflege
war Mitglied belgisches Archäologisches Institut 1847

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