Ramelmayr, Adam

Ramelmayr (Rammelmayer) Adam, Bildhauer. * Wien, 28. 1. 1807; † Wien, 20. 3. 1887.

Stud. ab 1827 an der Wr. Akad. der bildenden Künste; 1830 wurde er mit dem Neulingpreis, 1832 mit dem Reichelpreis, 1833 mit dem Großen Bildhauerpreis von Mailand (für die Gruppe Androklus und der Löwe) ausgezeichnet. 1840–44 lebte R. als Stipendiat der Akad. in Rom. 1843 wurde er Mitgl. der Wr. Akad. der bildenden Künste, 1849 betätigte er sich in der Stud.Reformkomm. der Akad. R., der sich selbst als Historienbildhauer bezeichnete, versuchte der Plastik durch christliche und romant. Inhalte neue Impulse zu geben. Er gehörte zur Gruppe von Schloß Grafenegg und zählte zum engeren Freundeskreis von Amerling (s. d.), dem u. a. Fischhof (s. d.), Spaun und Melly (s. d.) angehörten. Die plast. Ausgestaltung des Heldenberges bei Kleinwetzdorf (NÖ) mit über 180 Figuren und Büsten, 1849–58, war R. s Hauptwerk. Die Kritik an dieser Anlage und damit auch an seinem bildhauer. Anteil soll R. veranlaßt haben, die künstler. Arbeit aufzugeben.


Werke: Kreuzigung, 1837 (Eisenguß, Basilika, Mariazell); Bronzealtar mit Maria und Kind für Erzhgn. Sophie, 1844; Rebekka, 1846 (Zinkguß, Wilhelminenspital, Wien XVI.); Löwe, 1847 (Bronze, Malborghet, Kanaltal); Austria, 1852, Vindobona (Zinkfiguren, Altes Rathaus, Wien I.); Erzh. Karl (Marmor, Heeresgeschichtliches Mus., Wien); etc.
Literatur: Nagler; Seubert; Thieme–Becker; Wurzbach; L. A. Frankl, F. v. Amerling, 1889, S. 40 f., 93; M. Poch-Kalous, Wr. Plastik im 19. Jh., in: Geschichte der Stadt Wien, NR VII/1, 1970, S. 199 ff.
Autor: (S. Krasa-Florian)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 8 (Lfg. 40, 1983), S. 408
geboren in Wien
gestorben in Wien

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