Prepeluh, Albin

Prepeluh Albin, Ps. Abditus, Bine, Pavel Mihalek, A. P. Rušic, Politiker und Publizist. * Laibach (Ljubljana), 22. 2. 1880; † ebenda, 20. 11. 1937.

Absolv. die Fachschule für Holzgewerbe in Laibach; war ab 1904 bei verschiedenen Gerichten, zuletzt in Gottschee (Kocevje), als Beamter tätig. Nach 1918 arbeitete er beim Sozialfürsorgeamt in Laibach, 1919 i. R. War dann Dir., Aktionär und zuletzt Eigentümer der Druckerei Blaznik. P.s erste literar. Arbeiten erschienen in der sozialist. Z. „Svobodni glasovi“ (1897), später in „Domaci prijatelj“, „Slovenski narod“ und „Ljubljanski zvon“. 1902 gründete er gem. mit K. Linhart (s. d.) und Kocmur die sozialist. orientierte Z. „Naši zapiski“ und widmete sich als deren Red. den für die slowen. Ges. spezif. sozialen Problemen: der Proletarisierung des Bauernstandes und der Emigration aus wirtschaftlichen Gründen. Ab 1904 in der sozialdemokrat. Partei tätig, vertrat er gegenüber Kristan (s. d.) den Revisionismus Bernsteins. Als führender Ideologe der Opposition innerhalb der Partei lehnte er die traditionelle Parteipolitik ab und wirkte erst nach 1918 in der Parteileitung sowie als deren Vertreter in der Landesregierung. Er trat gegen die kommunist. orientierte Richtung auf und setzte sich in seinen Schriften für einen Reformsozialismus ein. Nach Spaltung der Partei (1920) stand er an der Spitze des rechten Flügels. Er gründete mit Erjavec den sozialdemokrat. Bauern- und Arbeiterbund und red. ab 1920 die Z. „Novi zapiski“. In der von ihm begründeten Ztg. „Avtonomist“ (ab 1924 „Slovenski republikanec“) propagierte er die Idee einer föderativen Republik. Nach einem mißlungenen Versuch, in Slowenien eine auf Radic hin orientierte Bauernpartei zu organisieren, schloß sich P. der Politik Puceljs an und begründete mit diesem die Zveza slovenskega kmetskega ljudstva (slowen. Bauernbund), ab 1926 Slovenska kmetska stranka (Slowen. Bauernpartei). Er red. deren Organ „Kmetijski list“ und war um die Agrarreform in Slowenien sehr bemüht. Als Publizist widmete sich P. vor allem sozialen und nationalpolit. Problemen.


Werke: Iz nižin življenja (Aus den Abgründen des Lebens, Skizzen und Novellen), 1903; Socialni problemi (Soziale Probleme, Essays), 1912; Problemi malega naroda (Probleme eines kleinen Volkes) (= Slovenska socijalna matica. Knjižnica socijalnih in politicnih spisov 1), 1918; Naš veliki socialni problem – agrarna reforma (Unser großes Sozialproblem – die Agrarreform), 1933; Pripombe k naši prevratni dobi (Bemerkungen zu unserer Umsturzepoche), in: Sodobnost, 1934–37, selbständig, hrsg. von D. Kermauner, 1938; etc. Übers.: N. Machiavelli, Vladar (Der Fürst), 1920.
Literatur: Enc. Jug.; Nar. Enc.; SBL; Zgodovina slovenskega slovstva 5, 1964, S. 307; M. Mikuž, Oris zgodovine Slovencev v stari Jugoslaviji 1917–41, 1965, s. Reg.
Autor: (N. Gspan)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 8 (Lfg. 38, 1981), S. 264
geboren in Ljubljana
gestorben in Ljubljana

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