Popović, Stevan

Popovic Stevan, Ps. Cika Steva, Schriftsteller, Journalist und Politiker. * Altbetsche (Becej, Vojvodina), 22. 9. 1845; † Semlin (Belgrad-Zemun), 11. 2. 1918.

Stud. an der Univ. Pest (Budapest) Jus; 1862–68 war er Lehrer und Hofmeister der Kinder des Fürsten A. Karadjordjevic, ab 1868 Lehrer und Dir. an der serb. Volksschule in Buda, 1870 Schulaufseher und -referent der Diözesen Buda und der Batschka, ab 1883 Dir. der serb. Stiftung Tekelijanum in Budapest. Sehr früh polit. aktiv, stand P. zunächst auf der Seite von S. Miletic (s. d.), neigte dann aber immer mehr zum Konservatismus. Ab 1870 Abg. zum serb. Kongreß in Karlowitz (Sremski Karlovci), ab 1894 zum kroat. Sabor und, als dessen Delegierter, zum ung. Parlament. 1910 wurde er als Regierungskandidat ins ung. Parlament gewählt, dessen Mitgl. er bis zu seinem Tode blieb. P. war Mitarbeiter mehrerer serb. und ausländ. literar. sowie polit. Ztg. und Z.; im Rahmen seiner polit. Tätigkeit förderte er die Gründung mehrerer kultureller Institutionen des Serbentums in der Donaumonarchie. 1874 gründete er und red. bis 1901 „Orao“, einen Kalender mit literar. Beitrr. In den 70er Jahren red. er einige literar. und pädagog. Publ. sowie zahlreiche Lehrbücher. P., der auch zu den bedeutendsten serb. Jugendschriftstellern seiner Zeit gehörte, war einer der ersten, die serb. Volkslieder in Schullesebücher aufnahmen. Im Auftrag des ung. Kultusmin. bearb. er einige ung. Lehrbücher für serb. Schulen. Durch seine Beitrr. in „Letopis Matice srpske“, „Pozorište“, „Srpske ilustrovane novine“, „Mlada Srbadija“ und „Stražilovo“ hatte er starken Einfluß auf die literar. Tätigkeit der Serben in der Monarchie.


Werke: Božic (Weihnachten), 4 Bde., 1872–77; Veliki srpski deklamator (Das große serb. Deklamationsbuch), 1879; Badnjak (Weihnachtsabend), 1880; Iz srpskog života (Aus dem serb. Leben, Erz.), 2 Bde., 1880; Ženidbe u junackim narodnim pesmama (Vom Heiraten in den ep. Volksliedern), 1883; Šumareva cerka (Die Försterstochter), 1888; etc.
Literatur: Letopis Matice srpske 121. 1880, S. 116 ff.; Književni jug vom 1. 3. 1918; Enc. Jug.; Nar. Enc.; J. Grcic, Portreti s pisama 4, 1926, S. 1 ff.
Autor: (S. K. Kostic)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 8 (Lfg. 38, 1981), S. 198
geboren in Bečej, sr. Novi Sad
gestorben in Belgrad
war Student Universität Budapest (ELTE)
war Direktor Serbische Volksschule Ofen 1868
war Referent und Schulaufseher Serbisch-Orthodoxe Kirche - Diözese Ofen 1870
war Direktor Tökölyanum 1883
war Abgeordneter Serbischer Kongreß in Karlowitz 1870
war Abgeordneter Kroatischer Landtag (Sabor) 1894
war Abgeordneter Ungarischer Reichstag (1867–1918) 1894
war Journalist Letopis Matice srpske
war Herausgeber Srpske ilustrovane novine
war Journalist Pozorište
war Journalist Mlada Srbadija
war Journalist Stražilovo

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