Pipitz, Josef von

Pipitz Josef von, Bankfachmann. * Klagenfurt, 21. 8. 1798; † Wien, 8. 11. 1877.

Halbbruder des Vorigen; stud. 1816–20 an der Univ. Wien Jus (1821 Dr. jur.) und trat 1821 als Konzeptspraktikant bei der Hof- und niederösterr. Kammerprokuratur ein. 1823–28 unterrichtete er als Prof. polit. Wiss., polit. Gesetzkde. und diplomat. Staatengeschichte an der Theresian. Akad. in Wien. 1828 wurde er Offizial des Staatsrates, 1832 Hofsekretär bei der Hofkammer, 1848 Staats- und Konferenzrat, dann Vizepräs. des Gen.Rechnungsdirektoriums, im April 1849 Unterstaatssekretär im Min. des Inneren. Von August 1849 bis zu seinem Tod wirkte er als Gouverneur der Privilegierten österr. Nationalbank. P.’ Name ist mit den zahlreichen wichtigen Veränderungen, welche die Bank in dieser Zeit erfuhr, unlösbar verbunden. Er hatte fast ununterbrochen einen schweren Kampf gegen die Regierung zu führen, die immer wieder die Mittel der Bank für Staatszwecke in Anspruch nahm. P. wurde vielfach geehrt und ausgezeichnet, u. a. 1856 nob., 1861 lebenslängliches Mitgl. des Herrenhauses, Geh.Rat.


Literatur: Wr. Ztg. vom 8. 11. 1877; Knauer; Wurzbach; F. Reinöhl, Geschichte der k. u. k. Kabinettskanzlei (= Mitt. des Österr. Staatsarchivs, Erg.Bd. 7), 1963, S. 351 f.; S. Pressburger, Österr. Notenbank 1816–1966, 1966, s. Reg.
Autor: (F. Vogel)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 8 (Lfg. 36, 1979), S. 88
geboren in Klagenfurt
gestorben in Wien

Lifeline