Piętak, Leonard

Pietak Leonard, Jurist und Politiker. * Przemysl (Galizien), 24. 2. 1841; † Wien, 26. 2. 1909.

Stud. an der Univ. Lemberg (L’viv) Jus, 1867 Dr. jur. Zuerst arbeitete er bei der Staatsanwaltschaft, 1868/69 suppl. er österr. Handels- und Wechselrecht an der Univ. Lemberg, 1869 Priv. Doz. für diese Fächer, später auch für röm. Recht, 1870 ao. Prof. des österr. Handels- und Wechselrechtes, 1872 des röm. Rechtes, 1876 o. Prof. Ab 1869 war er Mitgl. der staatlichen Prüfungskomm. für Gerichtsrecht, ab 1871 der Prüfungskomm. für rechtshist. Fächer, 1886 Vizevorsitzender, 1890 Vorsitzender. Mehrmals Dekan, 1881/82 und 1888/89 Rektor der Univ. Lemberg. 1883 korr. Mitgl. der Akad. der Wiss. in Krakau (Kraków). Mitbegründer und Vizepräs. der Jurist. Ges. in Lemberg. 1888 wurde er Vorsitzender der Ges. der Hochschullehrer. P. war ab 1886 Stadtrat, 1893–1907 Reichsratsabg., stellvertretender Vorsitzender des Polenklubs und 1899 1. Vizepräs. des Abg.Hauses. Er war auch Abg. zum galiz. Sejm. 1900–09 fungierte er im Min. Körber als Minister für Galizien, 1900 w. Geh. Rat. P., der auch ein hervorragender Kenner des Autorenrechts war, veröff. u. a. Abhh. aus dem Gebiet des Handels- und Wechselrechts in Österr., Deutschland und Rußland.


Werke: Prawo spadkowe rzymskie (Das röm. Erbrecht), 2 Bde., 1882–88; etc.
Literatur: N. Fr. Pr. vom 1.–3. 12. 1905 und 26. 2. 1909; Wr. Ztg. vom 26. 2. 1909; Kronika Uniwersytetu Lwowskiego . . . (1894–1910), 1898–1912, s. Reg.; Enc. Org. II.; Finkel–Starzynski, Bd. 1, s. Reg.; Knauer.
Autor: (W. M. Bartel)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 8 (Lfg. 36, 1979), S. 68
geboren in Przemyśl
gestorben in Wien

Lifeline