Pilar, Martin

Pilar Martin, Architekt. * Brod (Slavonski Brod, Kroatien), 16. 11. 1861; † Agram (Zagreb), 22. 4. 1942.

Bruder des Geologen Djuro P. (s. d.), Onkel des Vorigen; stud. an der Techn. Hochschule in Wien (1884 Dipl. Ing.) und vervollkommnete sich 1884–86 bei F. v. Schmidt an der Akad. der bildenden Künste. 1886/87 half er dem Architekten Bollé bei der Restaurierung der Agramer Kathedrale. Ab 1887 wirkte P. als Architekt im Staats- und Kommunaldienst. 1892 gründete er ein eigenes Architekturbüro. 1894–1907 war er Hauptprojektant im Bauunternehmen Pilar, Mally und Banda. 1910–14 fungierte er als Mitgl. der k. k. Zentralkomm. für Denkmalpflege. 1919 gehörte P. zu den Gründern der Techn. Hochschule in Agram, an der er später als Prof. wirkte. Er entwarf die Pläne für viele Wohnhäuser, off. Bauten, Schulen und Kirchen in Kroatien (vor allem in Agram) und befaßte sich mit Fragen der Stadtplanung und Konservierung. Seine Entwürfe zeigen die Merkmale des Historismus und der Secession mit Akzent auf monumentaler und repräsentativer Wirkung. Er beschäftigte sich auch intensiv mit den bäuerlichen Hausformen sowie der hist. Architektur in Kroatien und publ. über Schlösser, Kirchen und bes. über Bauernhäuser bemerkenswerte Arbeiten. Ab 1919 war er o. Mitgl., 1924 Vizepräs. der Südslaw. Akad. der Wiss. und Kunst in Agram.


Werke: Hrvatski gradjevni oblici (Kroat. Bauformen), gem. mit J. Holjac, 5 Tle., 1905–09; Das Bauernhaus in Kroatien, 1911; Zdravlje i naša seljacka kuca (Die Gesundheit und unser Bauernhaus), 1916; etc.
Literatur: Morgenbl., 1931, n. 251; Jutarnji list, 1936, n. 8910; Dt. Ztg. in Kroatien vom 25. 4. 1942; Hrvatski narod, 1942, n. 409; Prosvjetniživot, 1942, n. 1–2; Enc. Jug.; Enc. lik. umj.; Nar. Enc.; Znam. Hrv.
Autor: (S. Batušic)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 8 (Lfg. 36, 1979), S. 73
geboren in Slavonski Brod
gestorben in Zagreb

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