Pinkas, Adolf Maria

Pinkas Adolf Maria, Ps. Hradschiner, Advokat und Politiker. * Prag, 27. 1. 1800; † Prag, 28. 9. 1865.

Sohn des Landesadvokaten Karl W. P., Vater des Malers Sobeslav H. P. (s. d.), Großvater des Folgenden; stud. Rechtswiss. an den Univ. Prag und Heidelberg und wurde Burschenschafter. 1823 Dr. jur. Er arbeitete zuerst gem. mit seinem Vater, wurde 1832 Landesadvokat und führte ab 1847 eine eigene Kanzlei. P. war Korrespondent der Leipziger Ztg. „Die Grenzboten“, stand März 1848 an der Spitze der Prager Unruhen, war Mitgl. der Prager Deputation in Wien und wurde in den neugewählten Gemeindeausschuß, in den Nationalen Ausschuß und endlich in den konstituierenden Reichstag gewählt. In Wien sowie in Kremsier (Kromeríž) beteiligte er sich an der Ausarbeitung der Reichsverfassung (Anhänger des zentralist. Prinzips), 1850 war er Mitbegründer der dt.sprachigen Z. „Union“. Nach dem Oktoberdiplom (1860) wurde P. in die Prager Stadtvertretung gewählt. Da er das von ihm angestrebte Amt des Bürgermeisters nicht erhielt, trat er im böhm. Landtag (1861–65) als Gegner der nationalen tschech. Partei auf. Er war auch Landesausschußmitgl. (1861–65) und Intendant des dt. Landestheaters in Prag.


Literatur: Kosch, Das kath. Deutschland; Masaryk; Otto 19; Rieger; Wurzbach; O. Teuber, Geschichte des Prager Theaters, Bd. 3. 1888, S. 673; M. Navrátil, Almanach ceských právníku, 1904; ders., Almanach ceskoslovenských právníku, 1930; W. Kosch, Biograph. Staatshdb. 2, 1963.
Autor: (M. Lišková)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 8 (Lfg. 36, 1979), S. 83f.
geboren in Prag
gestorben in Prag

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