Pflügl, Albert von

Pflügl Albert von, Seelsorger, Publizist und Politiker. * Linz, 24. 1. 1818; † Peuerbach (OÖ), 5. 3. 1886.

Sohn eines Handelsmannes; stud. kath. Theol. (1841 Priesterweihe) und wurde Kooperator an der Stadtpfarrkirche in Linz, 1850 Pfarrer in St. Georgen i. Attergau, 1883 Pfarrer und Dechant in Peuerbach sowie Schuldistriktsaufseher. Schon in seiner Jugend widmete sich P. dem damals neuen Massenmedium Presse, das 1848 durch die Erringung der Pressefreiheit einen ungeheuren Auftrieb bekommen hatte. Er gründete 1848 in Linz das „Volksblatt für Religion und Gesetz“, später „Katholische Blätter“, welche er 1849/50 red. Im polit. Bereich wurde P. einer der engsten Mitkämpfer des Linzer Diözesanbischofs Rudigier. 1873–84 wirkte er als Landtagsabg., 1873–85 als Reichsratsabg. P. kämpfte vor allem um die Rückstellung der bischöflichen Dotationsgüter Garsten und Gleink, seine bes. Sorge galt der Wahlrechtsreform. 1871, als die Konservativen vorübergehend die Mehrheit im oberösterr. Landtag errungen hatten, wirkte er als Landesausschuß. P., vielfach geehrt und ausgezeichnet, war ein vorzüglicher Redner und Publizist.


Literatur: Linzer Volksbl. vom 6., 7., 10. und 11. 3., Tages-Post (Linz) vom 7. 3. und Innviertler Volksztg. vom 13. 3. 1886; Knauer; Krackowizer; S. Hahn, Reichsraths-Almanach für die Session . . . (1873/74, 1879/80), 1873, 1879; H. Slapnicka, Bischof Rudigier, 1962, s. Reg.; W. Kosch, Biograph. Staatshdb. 2, 1963.
Autor: (H. Slapnicka)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 8 (Lfg. 36, 1979), S. 40
geboren in Linz
gestorben in Peuerbach

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