Philippovich von Philippsberg, Josef Frh.

Philippovich von Philippsberg Josef Frh., General. * Gospic (Kroatien), 28. 4. 1819; † Prag, 6. 8. 1889.

Bruder des Vorigen, Cousin des Nationalökonomen Eugen Ph. v. Ph. (s. d.); trat 1834 als Kadett in das Grenz-IR 1 ein und erhielt 1836–39 in der Tullner Pionierkorpsschule seine militär. Ausbildung. 1839 Lt. In den folgenden Jahren wirkte Ph. als techn. Leiter beim Bau des Militärgeograph. Inst. in Wien, dann war er als Oblt. und Hptm. bei der Militärmappierung eingeteilt. 1848 wurde er Mjr. im Grenz-IR 5, machte 1848/49 im Stabe des Banus von Kroatien den Feldzug in Ungarn mit und war 1851/52 dessen Gen.Adj. 1853 übernahm er als Obst. das Kmdo. des Grenz-IR 5. Bei Kriegsausbruch 1859 wurde er GM und kommandierte in der Schlacht von Solferino eine Brig., in den folgenden Jahren wurde er wiederholt als k. Koär. zu den serb. Nationalkongressen nach Karlowitz (Sremski Karlovci) entsandt. 1866 war Ph. beim 2. Armeekmdo. auf dem Kriegsschauplatz in Böhmen eingeteilt und erwarb sich kurz vor Abschluß des Waffenstillstandes durch die Sicherung des Donauüberganges bei Preßburg (Bratislava) große Verdienste; 1866 FML. 1866–69 war Ph. Divisionär in Wien, 1870–73 Kmdt. der 8. Inf.Truppendiv. und Militärkmdt. in Innsbruck. 1874 FZM, war er zunächst Kommandierender Gen. in Brünn (Brno), 1874–78 in Prag. 1878 wurde er Kmdt. des mobilisierten XIII. Armeekorps, hatte die Okkupation von Bosnien und der Herzegowina gegen den unerwarteten Widerstand der Türken durchzuführen und den Aufbau der Verwaltungsorganisation in den beiden neugewonnenen Prov. einzuleiten. Für seine Leistungen in diesem Feldzug wurde Ph. das Kommandeurkreuz des Militär-Maria Theresien-Ordens zuerkannt. 1878–81 führte er wieder sein altes Kmdo. in Prag, 1881/82 war er Kommandierender Gen. in Wien. 1882–89 wirkte er als Kmdt. des VIII. Korps in Prag. 1860 Frh. 1867 Inhaber des IR 35, 1871 Geh.Rat.


Literatur: A. Veltzé, Im Hauptquartier des FZM J. Frh. v. Ph. 1878, in: Streffleur, 1910, 1, S. 335 ff.; ADB 53; Lukeš; Masaryk; N. Österr. Biogr. 16, 1965, S. 183 ff.; Otto 19; Wurzbach; Znam. Hrv.; F. v. Georgi, Die Kommandierenden Gen. in Prag, 1910, S. 143 ff.; F. Kemenovic v. Belovar–K. F. Kurz, 1811–1911. Geschichte der Pionierkadetten und deren Schulen, 1911, s. Reg.; O. Knauer, Österr. Männer des öff. Lebens von 1848 bis heute, 1960; E. Bauer, Zwischen Halbmond und Doppeladler – 40 Jahre österr. Verwaltung in Bosnien-Herzegovina, 1971, s. Reg.; KA Wien.
Autor: (R. Egger)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 8 (Lfg. 36, 1979), S. 44f.
geboren in Gospić
gestorben in Prag

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