Perger, Richard

Perger Richard (von), Musiker. * Wien, 10. 1. 1854; † Wien, 11. 1. 1911.

Sohn des Malers, Graphikers und Schriftstellers Anton (v.) P. (s. d.), Bruder des Chemikers Hugo (v.) P. (s. d.), Enkel des Folgenden; besuchte 1863–69 die Realschule und stud. dann Violoncello bei Schmidtler und Komposition bei Zellner. 1878 erhielt er zur Fortsetzung seiner Musikstud. ein Staatsstipendium, das ihm 1880–82 auch den Unterricht bei Brahms (s. d.) ermöglichte. P. leitete 1890–95 als Nachfolger Gernsheims das Rotterdamer Konservatorium und war gleichzeitig Dirigent der dortigen Abt. der Maatschappij tot Bevordering van Toonkunst. Nach Wien zurückgekehrt, bekleidete er 1895–1900 das Amt des Konzertdir. der Ges. der Musikfreunde in Wien, deren Konservatorium er 1899–1907 vorstand. 1898–1901 dirigierte er neben Kremser (s. d.) den Wr. Männergesangver. 1904 wurde er zum Off. der Pariser Académie des beaux-arts ernannt. Seine Kompositionen, von denen die ersten 1878 gedruckt vorlagen, stehen unter dem Einfluß seines Lehrers Brahms. P. erwarb sich durch sein Wirken in der Ges. der Musikfreunde und durch seine publizist. Tätigkeit große Verdienste um das Wr. Musikleben.


Werke: Serenaden; Kammermusik; mehrstimmige Gesänge; etc. Bühnenwerke: Der Richter von Granada, 1889; Die 14 Nothelfer, 1891; Das stählerne Schloß, 1904. Publ.: Brahms, in: Reclams Universal-Bibl., n. 5006, 1908; Denkschrift zur Feier des 50jährigen ununterbrochenen Bestandes der Philharmon. Konzerte in Wien 1860–1910, 1910; Geschichte der k. k. Ges. der Musikfreunde in Wien, Abt. 1 (1812–70), 1912.
Literatur: N. Fr. Pr. vom 2. 7. 1907, 12. 1. 1911, 29. 4. 1921 und 8. 1. 1953; Wr. Ztg. vom 11. 1. 1911; Baker; Die Musik in Geschichte und Gegenwart; Einstein; Frank–Altmann; Moser; Riemann; Schmidl; Eisenberg, 1893, Bd. 1; Kosel; Kosch, Das kath. Deutschland; Biograph. Jh., 1914.
Autor: (Ch. Harten)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 7 (Lfg. 35, 1978), S. 418
geboren in Wien
gestorben in Wien

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