Pallavicini, János Markgraf von

Pallavicini János Markgraf von, Diplomat. * Padua, 18. 3. 1848; † Pusztaradvány, Kom. Borsod-Abaúj-Zemplén (Ungarn), 4. 5. 1941.

Vetter des Vorigen; trat nach Stud. in Ödenburg und Wien in diplomat. Dienste. 1874 Attaché in Berlin, 1878 in Paris, 1880 in London, 1887 Sekretär bei der Gesandtschaft in Belgrad, 1894 Gesandtschaftsrat in München, im selben Jahr Botschaftsrat in St. Petersburg. 1899 Gesandter in Bukarest, 1906–18 Botschafter in Konstantinopel. P., der zeitweise den erkrankten Außenmin. Aehrental (s. d.) vertrat, war einer der angesehensten Diplomaten der Monarchie. Er war gegen die Annexion Bosniens und für die Unterstützung der Türkei. Während des Ersten Weltkriegs bemühte er sich erfolgreich um den Kriegseintritt der Türkei auf seiten Österr.-Ungarns. Im April 1917 lehnte er den ihm von K. Karl (s. d.) angebotenen Posten des Außenmin. ab. Vielfach geehrt und ausgezeichnet, u. a. Großkreuz des St. Stephan-Ordens, 1926 Mitgl. des Magnatenhauses.


Literatur: Nouvelle Revue de Hongrie, Jg. 34, Bd. 65, 1941, S. 144 ff., 244 ff.; E. Würl, Die Tätigkeit des Markgf. P. in Konstantinopel 1906–14, phil. Diss. Wien, 1951; Magyar Társadalmi Lex. (Ung. Gesellschaftslex., 1928; M. Életr. Lex.; Révai; T. Ionescu, Mes souvenirs, 1919, s. Reg.; J. Pomiankowski, Der Zusammenbruch des Ottoman. Reiches, 1928; J. Redlich, Schicksalsjahre Österr. 1908–19, bearb. von F. Fellner, in: Veröff. der Komm. für neuere Geschichte Österr. 40, 1954, s. Reg.
Autor: (Z. Szász)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 7 (Lfg. 34, 1977), S. 303
geboren in Padua
gestorben in Pusztaradvány

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