Orsini und Rosenberg, Franz Fürst von

Orsini und Rosenberg Franz Fürst von, General. * Graz, 18. 10. 1761; † Wien, 4. 8. 1832.

Großvater des Vorigen und der beiden Folgenden; trat 1780 als Lt. zum 2. Karabinierrgt. ein, 1785 Rtm. beim Chevauxlegerrgt. Kinsky. O. war bald als tollkühner Kavallerist bekannt und erwarb im Gefecht bei Bežanija vor Belgrad (1789) das Ritterkreuz des Militär-Maria Theresien-Ordens. Auch in den Koalitionskriegen wurde er – ab 1794 Obst. und Kmdt. des Kürassierrgt. 6, ab 1796 GM und Brigadier – für bes. schwierige Unternehmungen herangezogen. Er führte oftmals die Vor- oder Nachhut der operierenden Armeen und zeichnete sich insbes. im Gefecht bei Neckarau (1799) aus. 1800 i. R., war O. bereits ab 1801 wieder FML und Kmdt. der Truppen in der Stmk. 1801 wurde er mit dem Kommandeurkreuz des Militär-Maria Theresien-Ordens ausgezeichnet. Im Feldzug von 1805 war O. Divisionär bei der erfolgreichen Südarmee Erzh. Karls (s. d.) und nach Friedensschluß dessen Helfer bei der Armeereform. Als Kmdt. des IV. Armeekorps ab 1809 hatte er Anteil am Sieg bei Aspern. In der Schlacht bei Wagram kommandierte er den linken Flügel der Österreicher und führte den Rückzugsbefehl Erzh. Karls durch. 1809 wurde O.s Korps aufgelöst, er selbst fungierte 1810 als Insp. der Truppen in NÖ, OÖ und Mähren, bis er 1811 zum Hofkriegsrat ernannt wurde. Er erhielt jedoch keine bemerkenswerte Aufgabe mehr. 1814 Gen. der Kav., 1830 i. R.


Literatur: I. Ogris, F. S. Fürst O.-R. 1761–1832, phil. Diss. Wien, 1941; Hirtenfeld; Wurzbach (s. Rosenberg-Orsini); H. Hartenberger, Die Schlacht bei Wagram, phil. Diss. Wien, 1950; J. Krenstetter, Die Folgen der Schlacht bei Wagram in militär. Hinsicht, phil. Diss. Wien, 1959; H. Spiel, Der Wr. Kongreß in Augenzeugenberr., 1965, S. 254 f., 345 ff.; KA Wien.
Autor: (P. Broucek)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 7 (Lfg. 33, 1977), S. 252
geboren in Graz
gestorben in Wien

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