Otto von Ottenfeld, Maximilian

Otto von Ottenfeld Maximilian, Postfachmann. * Opocno (Böhmen), 7. 12. 1777; † Wien-Hietzing, 12. 2. 1858.

Sohn eines Forstmeisters; früh verwaist, wuchs in bedrängten Verhältnissen auf; absolv. mit Auszeichnung die jurid. Stud. an der Univ. Wien und trat 1802 als Konzeptspraktikant bei der Allg. Hofkammer ein, wurde 1805 Konzeptsakzessist, 1806 Hofkonzipist, 1816 Hofsekretär beim Postdep. Später erhielt O. die provisor. Leitung der Fahrenden Posten und begann mit seinen weitausgreifenden Reformen, wozu vor allem ab 1823 die Einführung der Eilpost nach seinen Vorschlägen gehörte. Nach deren außerordentlichem Erfolg wurde er 1826 Dir. der Fahrenden Posten mit Rang und Titel eines Reg. Rates. 1828 wurde er auch mit der provisor. Leitung der Obersthofpostamtsverwaltung in Wien betraut, 1829 erfolgte nach seinen Vorschlägen die Vereinigung der damals getrennten Briefpost mit der Fahrenden Post, und O. wurde zum Hofrat und Obersten Hofpostverwalter ernannt. 1848 i. R. Von den vielen Maßnahmen O.s wurden für die Zukunft 1830 die Reorganisation der Kleinen Post in Wien zur Stadtpost (Regulierung 1847), 1836 die Errichtung der Postinspektion, der Beginn der Ablösung der Posterblichkeitsprivilegien und 1839 die Gründung eines Verordnungsbl. und einer Amtsbibl. bahnbrechend. O., der Organisator des österr. Postwesens, wurde vielfach geehrt und ausgezeichnet, 1850–52 war er Bürgermeister von Hietzing. Die Oberste Hofpostverwaltung wurde zwar aufgelöst, doch blieben viele Einrichtungen O.s bestehen und die spätere Gen.Dion. für Post- und Telegraphenangelegenheiten konnte die von ihm begründeten Organisationsformen weiterentwickeln.


Literatur: Österr. Post-Biographie 1, in: Z. für Post- und Telegraphie, Jg. 19, 1912, n. 30–33; Wurzbach; Kosch, Das kath. Deutschland; Graeffer–Czikann; Führer durch das k. k. Postmus. Wien, 1907, S. 161; E. Riedel, Österr. Postgeschickte, 1957, S. 22; E. Popp–K. Lukner, 100 Jahre Gen.Dion. für die Post- und Telegraphenverwaltung, 1966, S. 8 f.; H. Schreiber, Die Post, 1968, S. 112 ff.
Autor: (E. Popp)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 7 (Lfg. 33, 1977), S. 272
geboren in Opočno
gestorben in Wien

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