Pabisch, Franz Josef

Pabisch Franz Josef, Theologe und Historiker. * Zlabings (Slavonice, Mähren), 30. 3. 1825; † Baltimore, Maryland (USA), 2. 10. 1879.

Sohn eines Textilfabrikanten; stud. 1844/45 an der Univ. Wien Phil., 1846–50 kath. Theol., 1848 Mitgl. der akad. Legion. 1851 erhielt er die Priesterweihe und wurde Kaplan in Brunn a. Gebirge, dann Zeremoniär des Fürsterzbischofs Milde (s. d.) in Wien. Er bereitete sich durch verschiedene Stud. für eine Missions- und Forschungsreise in Westafrika vor, wanderte jedoch 1851 nach Amerika aus und wurde zunächst Pfarrer in mehreren dt. Gemeinden in der Umgebung von Cincinnati und später Lehrer für Kirchengeschichte und moderne Sprachen in Cincinnati. Ab 1856 stud. er in Rom (Dr. theol. und Dr. jur.). 1861 wurde P. in Cincinnati Prof. und 1862 Rektor des Mount St. Mary Seminary of the West, dem er seine ganze Kraft widmete. 1866 war er als Notar im 2. Plenarkonsilium in Baltimore tätig. Während seines röm. Aufenthalts verkehrte P. im Kreis dt. Maler wie Cornelius, Overbeck u. a., war selbst ein begabter Maler im Stil der Nazarener und schuf mehrere Altarbilder. P., der ungefähr 18 Sprachen beherrschte, erwarb sich große Verdienste durch die Übers. der Kirchengeschichte von Alzog ins Engl.


Werke: Übers.: J. Alzog, Manual of the Universal Church History, gem. mit Th. S. Byrne, 1874–79.
Literatur: Dt. mähr.-schles. Heimat, Bd. 18, 1932, S. 23; Catholic Enc. of America, Bd. 3, 1913; Dt. Pioniere. Erinnerungen aus dem Pionierleben der Dt. in Amerika, Bd. 11, 1880, S. 411 ff.; A. E. Zucker, The Forty-eighters, 1950, S. 324; K. F. Wittke, Refugees of the Revolution, 1952, S. 63; W. Schlag, A Survey of the Austrian Emigration to the US, in: O. Hietsch, Österr. und die angelsächs. Welt, Bd. 1, 1961, S. 139.
Autor: (H. Knoepfmacher)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 7 (Lfg. 33, 1977), S. 276
geboren in Slavonice
gestorben in Baltimore

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