Obermayer, Friedrich

Obermayer Friedrich, Internist. * Wien, 24. 9. 1861; † Wien, 15. 2. 1925.

Stud. zunächst Pharmazie und war ein Jahr Ass. für Warenkde. an der Wr. Handelsakad. Er stud. dann an der Univ. Wien Med., 1886 Dr. med. Bei E. Ludwig (s. d.) erhielt er eine gründliche chem. Ausbildung, bevor er in die med. Univ.Klinik unter Nothnagel (s. d.) eintrat. 1896 erfolgte seine Habil. für interne Med., 1906 tit. Prof., 1914 ao. Prof. O. wurde 1893 mit dem Primariat der Infektionsabt. des Franz Josefsspitals, 1900 mit dem des Rudolfsspitals betraut. Daneben arbeitete er mit dem Inst. für experimentelle Pathol. (Paltauf) zusammen und publ. einige wesentliche Arbeiten. Sein Name bleibt verbunden mit der von ihm modifizierten Indikanprobe nach Jaffé. Zu erwähnen sind noch die Analyse des leukäm. Blutes (gem. mit E. Freund) und seine erste Darstellung von Eiweiß-Diazoverbindungen. O. erkannte als erster die chem. Natur des Nucleoalbumins und wies dessen prognost. Bedeutung für Scharlach und Nierenerkrankungen nach.


Werke: Über die Anwendung der Trichloressigsäure in der physiolog.-chem. Analyse, in: Med. Jbb., 1888; Über die Resorption des metall. Arsens, ebenda, 1888; Über eine Modifikation der Jafféschen Indikanprobe, in: Wr. klin. Ws., 1890; Über die chem. Zusammensetzung leukäm. Blutes, in: Z. für physiolog. Chemie, 1890/91; Über Nucleoalbuminausscheidung im Harn, in: Zentralbl. für klin. Med., 1892; Pharmakolog. Untersuchungen über ketone Acetoxine, gem. mit R. Paschkis, in: Sbb. Wien, math.-nat. Kl., Bd. 101, 1892; Über den Nachweis von Gallenfarbstoff und dessen klin. Bedeutung, gem. mit H. Popper, in: WMW, 1910; Über Urämie, gem. mit H. Popper, in: Z. für klin. Med., 1911; etc.
Literatur: WMW, Jg. 72, 1925, S. 568 f.; Feierl. Inauguration, 1925/26; Fischer; Eisenberg, 1893, Bd. 2; W. Guttmann, Med. Terminol., 12.–15. Aufl. 1920, S. 847; Lesky, S. 324, 581.
Autor: (M. Jantsch)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 7 (Lfg. 32, 1976), S. 190
geboren in Wien
gestorben in Wien

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