Oberwalder, Thomas

Oberwalder Thomas, Alpinist. * St. Jakob i. Defereggen (Osttirol), 6. 5. 1858; † Pasterze, Glocknergruppe (Kärnten), 3. 3. 1906 (verunglückt).

Onkel des Vorigen; weitgereister Bergsteiger mit einer nicht festzustellenden, sicherlich aber großen Zahl von erstiegenen Gipfeln in den Ost- und den Westalpen. Mitgl. der Sektion Austria des DÖAV. O. ging in den ersten Jahren auch mit Bergführern (1898 und 1899 mit Marcher, s. d., 1899 mit G. Zecchini in der Palagruppe der Dolomiten), später jedoch offenbar immer allein, auch auf vergletscherte Viertausender in den Westalpen. Mit einem von O. dem Alpenver. hinterlassenen Legat wurde die Oberwalderhütte in der Glocknergruppe erbaut.


Werke: Erstersteigungen: Campanile di Fiocobon (Fuocobon), Cima Caccia (Cacciatore), Campanile di Fradusta und Cima Mezzo (alle 1899), alle Palagruppe, Dolomiten; Kerschbaumer Törl-Kopf (1898), O.-Turm, Ostgipfel der Kleinen Gamswiesenspitze, Daumen, Südlicher und Nördlicher Spitzkofelturm (alle 1899), Große Badstubenspitze (1904) und Grauer Turm (1905; vollständige Ersteigung wurde angezweifelt), alle Lienzer Dolomiten. Erstbegehungen: Ostwand der Cima di Fiocobon (Fuocobon) mit Überschreitung des Berges (1899), Palagruppe, Dolomiten; tourist. Erreichung der Wilden Badstube (1899, 1900), Lienzer Dolomiten.
Literatur: ÖAZ, 1906, S. 71; E. Pichl, Wiens Bergsteigertum, 1927; L. Patéra, Führer durch die Lienzer Dolomiten, 3. Aufl. 1930; H. Peterka, Alpenver.-Führer Lienzer Dolomiten, 1972.
Autor: (R. Hösch)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 7 (Lfg. 33, 1977), S. 197
geboren in Sankt Jakob in Defereggen
gestorben in Pasterze (Glocknergruppe)

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