Nikoletti, Angela

Nikoletti Angela, Lehrerin. * Margreid (Südtirol), 31. 5. 1905; † Kurtatsch (Südtirol), 30. 10. 1930.

Tochter eines Landarbeiters; legte 1926 die Reifeprüfung an der Lehrerinnenbildungsanstalt in Zams (Tirol) ab. Schon vorher und bes. ab 1926, nach ihrer Rückkehr nach Südtirol, wo ab 1923 die dt. Schule italianisiert und der private Unterricht behördlich verfolgt wurde, widmete sie sich mit ganzem Einsatz dem privaten Dt.Unterricht der Kurtatscher Kinder. Sie wurde nach verschiedenen Schikanen schließlich von der italien. Gendarmerie festgenommen, am 19. 5. 1927 abgeurteilt und ihrer Heimatgemeinde verwiesen. Ein ab 1927 fortschreitendes Lungenleiden führte ihren frühen Tod herbei. N. gilt in Tirol als Symbolgestalt des vom Faschismus verfolgten Dt.Unterrichtes für Südtiroler Kinder.


Werke: Ausschnitte aus ihrem Tagebuch, in: Südtirol in Not und Bewährung (Festschrift M. Gamper), 1955 und in: Dolomiten vom 5. 6. 1975.
Literatur: Dolomiten vom 29. 10. 1960, 7. 4. 1974, 31. 5. und 5. 6. 1975; Kath. Volksschule 71, 1961, H. 7/8, S. 18 ff.; E. Widmoser, Südtirol-Brevier von A–Z, 1966; E. Reut-Nicolussi, Tirol unterm Beil, 1928, S. 196 ff.; K. H. Ritschel, Südtirol, eine europ. Rechtsfrage, 1959, S. 64 ff.; L. Waldner, Der Wandel der Bozner Schulen seit der Jh.Wende, in: Jb. des Südtiroler Kulturinst., Bd. 8, 1973, S. 311; Mitt. L. Waldner, Bozen (Italien).
Autor: (Red.)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 7 (Lfg. 32, 1976), S. 130
geboren in Margreid an der Weinstrasse
gestorben in Kurtatsch an der Weinstrasse

Lifeline