Nitsche von Hohenplan, Friedrich

Nitsche von Hohenplan Friedrich, Jurist und Politiker. * Innsbruck, 23. 6. 1835; † Hohenfurth (Vyšší Brod, Böhmen), 4. 12. 1923.

Enkel des Vorigen; 1860 Dr. jur. Nach der Advokaturspraxis in Zell a. See, Schärding und Salzburg war er ab 1868 selbständiger Advokat in Neufelden, 1871 übersiedelte er als Notar nach Hohenfurth. Dort wurde N. zuerst Stadtrat, dann für zehn Jahre Bürgermeister. Er reorganisierte die Gemeindeagenda, das Schützenkorps und gründete die städt. Feuerwehr. 1877–1913 böhm. Landtagsabg., Mitgl. des Landeskulturrates, der Staatsschuldenkontrollkomm. sowie Dir. der Landesbank des Königreichs Böhmen. 1877–1916 Reichsratsabg. (Vereinigte Linke). N., der sich um die wirtschaftliche und kulturelle Entwicklung des Böhmerwaldgebietes große Verdienste erwarb, mußte sich wegen Erblindung aus dem öff. Leben zurückziehen. Er wurde vielfach geehrt und ausgezeichnet, u. a. 1901 Reg.Rat, 1909 nob.; Ehrenbürger mehrerer Städte in Südböhmen.


Literatur: Volksbote (München) vom 21. 12. 1963; Glaube und Heimat vom 15. 5. 1963; S. Hahn, Reichsraths-Almanach für die Session . . . (1878–80, 1885/86, 1891/92), 1878, 1885, 1891; M. Navrátil, Almanach snemu království ceského (Almanach des Landtages des Königreichs Böhmen) 1895–1901, 1896; ders., Nový ceský snem (Der neue tschech. Landtag) 1901–07, 1902; ders., Almanach ríšské rady (Reichsratsalmanach) 1901–06, 1901, S. 165; Knauer; Mitt. A. Stingl, Wien.
Autor: (M. Lišková)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 7 (Lfg. 32, 1976), S. 136
geboren in Innsbruck
gestorben in Hohenfurth

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