Narath, Albert

Narath Albert, Chirurg. * Wien, 13. 9. 1864; † Heidelberg (Baden-Württemberg), 14. 8. 1924.

Stud. an der Univ. Wien Med., 1890 Dr. med., war 1889–91 Ass. am Anatom. Inst. unter Zuckerkandl, bevor er als Operationszögling, ab 1893 als Ass. in der 2. chirurg. Univ.Klinik unter Billroth (s. d.) und Gussenbauer (s. d.) arbeitete. 1896 wurde er o. Prof. der Chirurgie an der Univ. Utrecht, 1906 an der Univ. Heidelberg. Berufungen an die Univ. Königsberg (1900) und Amsterdam (1901) hatte er abgelehnt. 1910 trat er aus Gesundheitsgründen vom Lehramt zurück, setzte aber seine Forschungsarbeiten fort und war als Hauptschriftleiter der Dt. Z. für Chirurgie tätig. N.s erste Publ. galten – seinem großen anatom. Interesse entsprechend – Fragen aus diesem Fachgebiet. Er ergänzte die Chirurgie des Verdauungstraktes durch Modifikationen der Eingriffe an der Speiseröhre, dem Magen und dem Dünndarm. 1899 berichtete er über eine bes. Form der Hernia curalis, die seither als Narath-Hernie bezeichnet wird.


Werke: Vergleichende Anatomie des Bronchialbaumes, in: Jahresberr. über Leistungen und Fortschritte in der gesamten Med. 27, 1893, Bd. l; Der Bronchialbaum der Säugetiere und des Menschen, 1901; Zwei Vorschläge zur Modifikation der Pyloroplastik, in: Archiv für klin. Chirurgie 74, 1904; Zur Geschichte der zweiten Billrothschen Resectionsmethode am Magen, in: Dt. Z. für Chirurgie 136, 1916; Die künstliche Epithelisierung der Witzelschen Magenfistel, ebenda, 154, 1920; Die künstliche Epithelisierung der Speiseröhre, ebenda, 178, 1923; etc. Mitred.: Dt. Z. für Chirurgie, 1910 ff.
Literatur: N. Fr. Pr. vom 15. 6. 1906; Dt. Z. für Chirurgie, 1924, vor S. I; Ruperto–Carola. Z. der Vereinigung der Freunde der Studentenschaft der Univ. Heidelberg, Jg. 20, Bd. 43/44, 1968, H. 6; Fischer; Eisenberg, 1893, Bd. 2; Wer ist’s? 1909–22.
Autor: (M. Jantsch)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 7 (Lfg. 31, 1976), S. 34f.
geboren in Wien
gestorben in Heidelberg

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