Neefe, Hermann Josef
Sohn des Kapellmeisters Christian Gottlob N., des Lehrers Beethovens (s. d.); anfänglich Geiger, kam er nach Wien zu seinem Onkel, dem Sänger A. Roesner, und stud. ab 1804 an der Akad. der bildenden Künste. Durch Hensler (s. d.), den Dir. des Josefstädter Theaters, lernte er den Theatermaler De Pian kennen. Diese Begegnung wurde für ihn bestimmend; nach Dekorationen zu Horschelts (s. d.) Kinderballett am Wiedner Theater arbeitete er an Theatern in Mannheim, München, Braunschweig, Pest und Wien. N., der in den Ausst. der Akad. zu St. Anna ab 1826 vertreten war, begann mit Landschaftsgemälden, malte auch Porträts, überwiegend jedoch Theaterdekorationen, zu denen Entwürfe in Aquarell vielfach erhalten sind. Durch seine Frau war er mit dem Maler L. Kupelwieser (s. d.) verschwägert.
Werke: Staffage aus Wielands „Oberon“, 1826; Landschaften, Tuschzeichnungen, Hist. Mus. der Stadt Wien; Dekorationen für Hoftheater, München, und Theater an der Wien, Wien; Aquarelle, Theatersmlg., Österr. Nationalbibl., Wien. Ölbilder: Gegend am Schneeberg, 1926; Drei Gemälde vom Brocken, 1832; Das Spital St. Johann in Wien-Währingerstr., 1832, Hist. Mus. der Stadt Wien; Wasserfall im Gebirge, 1836, Kunsthalle Hamburg; Landschaft mit Eisenhammer in Stmk.; Sonnenuntergang; etc.
Literatur: Bénézit; Müller–Singer; Nagler; Thieme–Becker; Wurzbach; Kataloge von St. Anna, 1826, 1833–35, 1844–45, 1849; J. Seyfried, Rückschau in das Theaterleben Wiens, 1864, S. 5; Katalog der theatergeschichtlichen Ausst. der Stadt Wien, 1892, n. 22, 221/12; W. Pauker, Die Roesnerkinder, 1915, s. Reg.; R. Feuchtmüller, L. Kupelwieser und die Kunst der österr. Spätromantik, 1970, S. 237.
Autor: (H. Schöny)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 7 (Lfg. 31, 1976), S. 55f.