Myrbach von Rheinfeld, Felician Frh.

Myrbach von Rheinfeld Felician Frh., Maler, Graphiker und Illustrator. * Zaleszczyki (Galizien), 19. 2. 1853; † Klagenfurt, 14. 1. 1940.

Sohn des Landespräs. der Bukowina, Franz Frh. M. v. R. (1818–82), Bruder des Folgenden; absolv. die Theres. Milit.Akad., 1871 Lt.; stud. an der Wr. Akad. der bildenden Künste bei Eisenmenger (s. d.). 1875 wurde er zum Feldjägerbaon. 19 versetzt, 1877 Oblt., eingeteilt beim Militärgeograph. Inst.; nach Teilnahme am bosn. Feldzug 1878 wirkte er als Zeichenlehrer an der Inf. Kadettenschule in Wien. Er vervollkommnete sich durch Stud. bei C. R. Huber (s. d.), wurde 1881 nach Karenz der Gebühren beurlaubt, 1883 in den nichtaktiven Stand der k. k. Landwehr in Evidenz beim Landwehr-Baon. Spalato n. 80 versetzt, 1881–94 war M. in Paris tätig. 1884 Hptm. 2. Kl. trat er am Jahresende mit Ablegung des Off. Charakters aus der k. k. Landwehr. Ab 1897 war er Prof. an der k. k. Kunstgewerbeschule in Wien, 1899–1905 deren Dir. 1905–14 hielt er sich in Paris, 1914/15 in Barcelona, 1917–22 in Algorta b. Bilbao, 1922–38 wieder in Barcelona auf. M. gehörte zu den Gründungsmitgl. der Secession Wien und arbeitete am „Gesamtkunstwerk“ der Beethovenausst. der Secession von 1902 mit Mosaiken mit. Er zeichnete zahlreiche Illustrationen zu dt., engl. und französ. Büchern (Hugo, Daudet, Loti etc.). Um 1898 bediente sich M. der Technik der Algraphie (Fettkreidezeichnung auf Aluminium). Er ist auch als Illustrator in der „Österreichisch-ungarischen Monarchie in Wort und Bild“ (hier mit Xylographien nach seinen Zeichnungen) vertreten. M. brachte eine reiche Erfahrung zur skizzenhaften und illustrativen Darstellung von Militärszenen und Pferdegruppen mit, seine Stud. und Zeichnungen sind sehr lebendig und objektnah. Kollektivausst.: 1898 Kunstsalon Artaria, Wien, und 1928 Frühjahrsausst. der Secession, Wien.


Werke: Die Feuerlinie des 19. Feldjägerbaon. im Gefechte von Kremenac am 17. 8. 1878, ca. 1880; Heimkehr der Landleute von der Mitternachtsmesse, ca. 1883; Zeichnungen aus dem Soldatenleben; etc. Illustrationen für: Die österr.-ung. Monarchie in Wort und Bild, 1885 ff.; A. Daudet, Tartarin sur les Alpes, 1885; A. Chamisso, Pierre Schléhmil, 1887; F. Coppée, Oeuvres complètes, 1891–93; C. v. Duncker, FM Erzh. Albrecht, 1897; F. Masson, Napoléon, 23 Bde., 1905–14; Paris illustré; Revue illustrée; Figaro illustré; Vie moderne; etc. Publ.: Autobiographie, in: Kunst und Kunsthandwerk, 1898, H. 1.
Literatur: Bénézit; F. Goldstein, Monogrammlex., 1964; Thieme–Becker; Kosel; Svoboda, Bd. 2, S. 589; N. Österr. Biogr., Bd. 13, 1959, S. 137 ff.; F. v. Boetticher, Malerwerke des 19. Jh., Bd. 2/1, 1898; B. Zuckerkandl, Zeitkunst Wien 1901–07, 1908, S. 19; Wien um 1900, Ausst. Secession, Wien 1964 (Katalog); Off. und Staffelei, Ausst. Wien 1964 (Katalog).
Autor: (O. Matulla)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 7 (Lfg. 31, 1976), S. 9
gestorben in Klagenfurt
wirkte in Paris 1881-1894
wirkte in Paris 1905-1914
wirkte in Barcelona 1914-1915
wirkte in Getxo 1917-1922
wirkte in Barcelona 1922-1938
stellte aus Wien
wirkte in Bosnien und Herzegowina 1878
stellte aus Wien 1928
stellte aus Wien 1898
war Student Akademie der bildenden Künste Wien
war Mitarbeiter von Kaiserlich-Königliches Militär-Geographisches Institut (Wien)
war Lehrer Infanterie Kadettenschule in Wien
war Professor Kunstgewerbeschule Wien 1897
war Gründungsmitglied Wiener Secession
war Direktor Kunstgewerbeschule Wien 1899-1905
war Schüler Theresianische Militärakademie in Wiener Neustadt
war Offizier Gemeinsame Armee 1871
war Offizier Gemeinsame Armee 1877
war Mitglied Gemeinsame Armee 1875-1883

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