Müller, Gustav

Müller Gustav, Pädagoge und Theologe. * Troppau (Opava, österr. Schlesien), 20. 4. 1849; † Wien, 23. 3. 1929.

Sohn eines Zuckerbäckers; stud. an der Univ. Wien kath. Theol., 1871 Priesterweihe, war dann Kooperator in Brunn a. Gebirge, 1872 Stud. Präfekt und Subregens im erzbischöflichen Alumnat. 1876 Dr. theol., Kurat bei St. Stephan. 1878 Spiritual im Priesterseminar, 1885, nach der Erhebung E. Müllers (s. d.) zum Bischof von Linz, dessen Nachfolger als Dir. des Priesterseminars, dem er bis 1922 vorstand. M. lehrte vorübergehend Fundamentaltheol. an der Univ. Wien, wurde 1892 Kanonikus bei St. Stephan und Apostol. Protonotar. Einen großen Einfluß übte M. auf den jungen Klerus aus, den er während seiner fast 40jährigen Regentie heranbildete, und als Präses der Associatio perseverantiae sacerdotalis, eines Priestergebetsver., der in Europa und darüber hinaus Mitgl. hatte. Er bemühte sich um die Überwindung des Josefinismus und Liberalismus im Klerus und versuchte erfolgreich, die Geistesrichtung des Modernismus einzudämmen.


Werke: C. M. Hofbauer, 1877; Predigt- und Vortragsskizzen im St. Angela-Bl., 1889 ff.; Abhh. in Vaterland, Kath. Weckstimmen, Korrespondenz der Associatio perseverantiae sacerdotalis, Linzer Quartalschrift etc.
Literatur: RP vom 19. 4. 1919; St. Angela-Bl. 1896, n. 7; Wr. Kirchenbl., 1921, n. 25, 1929, n. 9; Korrespondenz der Associatio perseverantiae sacerdotalis, 1929, n. 3; Wr. Diözesanbl. vom 1. 7. 1971 (Beitrr. zur Wr. Diözesangeschichte); A. Winter, Prälat Dr. G. M., 1930; H. Partisch, Österr. aus sudetendt. Stamme, Bd. 5, 1968, S. 89; Kosch, Das kath. Deutschland; H. Zschokke, Geschichte des Metropolitankapitels zum Hl. Stephan in Wien, 1895, S. 413; I. Fried, Das Metropolitankapitel zu St. Stephan in Wien, phil. Diss. Wien, 1952.
Autor: (F. Loidl)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 6 (Lfg. 30, 1975), S. 416
geboren in Troppau
gestorben in Wien

Lifeline