Mitis, Ignaz von

Mitis Ignaz von, Techniker. * Wien, 4. 5. 1771; † Baden (NÖ), 4. 9. 1842.

Onkel des Juristen Georg Frh. v. M. (s. d.), Großonkel des Vorigen; absolv. die Theresian. Ritterakad. und war 1793–97 im niederösterr. Justizdienst tätig. Dann widmete er sich dem Stud. der Chemie und errichtete mit seinem Vater eine Fabrik chem. Produkte in Kirchberg a. Wechsel. Das von ihm entdeckte, als Arsenverbindung giftige „Mitis-Grün“, wurde später wegen seiner Produktionsstätte als „Schweinfurter-Grün“ bezeichnet. 1818 gab M. die Fabrik auf und übernahm die Oberleitung der Fabriken und Bergwerke von Th. Gf. Batthyány. 1823 gründete er eine AG zur Erbauung einer Kettenbrücke über den Donaukanal in Wien (Sophienbrücke) und baute später die Karlsbrücke. 1829/30 fungierte er als Dir. der Ersten Österr. Eisenbahnges. (Budweis–Linz), wobei er sich in einer krit. Phase dieses Unternehmens besondere Verdienste erwarb. 1830 wurde er zum Verordneten der niederösterr. Stände gewählt.


Werke: Die Sophienbrücke, oder beschreibende Darstellung der ersten Kettenbrücke in Wien, 1826; Hdb. der populären Mechanik, 1828; Die Carlsbrücke, oder Beschreibung der ersten Stahl-Kettenbrücke in Wien . . ., 1829; zahlreiche Abhh. in Z. für Physik.
Literatur: Poggendorff 2; Wurzbach; Kosch, Das kath. Deutschland; Hietzing. Ein Heimatbuch für den XIII. Wr. Gemeindebez., Bd. 1, 1925, S. 372; VA Wien.
Autor: (P. Mechtler)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 6 (Lfg. 29, 1975), S. 321
geboren in Wien
gestorben in Baden

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