Mecenseffy, Artur von

Mecenseffy Artur von, General. * Wien, 23. 6. 1865; † bei Asiago (Venetien), 6. 10. 1917 (gefallen).

Sohn des Folgenden; wurde 1882 freiwillig als Unterpionier zum Pionierrgt. assentiert, 1885 Lt., absolv. 1889–91 die Kriegsschule. Nachdem er dann in den Gen.Stabsabt. verschiedener Heereskörper Verwendung gefunden hatte (1894 Hptm. im Gen.Stab), diente er 1895–1909 – von kurzen Unterbrechungen abgesehen – im Operationsbüro des Gen.Stabes. 1907 Obst. M. war damals u. a. auch an der Ausarbeitung des Falles „U“ (streng geheimer Plan der Besetzung Ungarns bei inneren Unruhen) maßgeblich beteiligt. 1909 wurde er zum Chef des Etappenbüros des Gen.Stabes ernannt und hatte in dieser Funktion einen wichtigen Anteil an der Ausarbeitung des Dienstreglements – II. Tl. Ab 1912 fungierte M. als Kmdt. der 18. Inf.Brig., ab 29. 7. 1914 als Gen.Stabschef der 2. Armee. Da deren Kmdt. Böhm-Ermolli (s. d.) mit der Leistung M.s während der Kämpfe im Sommer 1914 in Galizien nicht einverstanden war, veranlaßte er dessen Enthebung mit 24. 9. 1914. M. war dann Etappenkmdt. der 4. Armee und ab 1915 Kmdt. der 10. Inf.Truppendiv., die an der Durchbruchsschlacht bei Gorlice im Rahmen des 9. Korps hervorragenden Anteil hatte. 1915 zum FML befördert, übernahm er 1916 das Kmdo. der 6. Inf. Truppendiv. an der Südtiroler Front.


Literatur: N. Fr. Pr. vom 1. 6. 1915; Österr.-Ungarns letzter Krieg, Bd. 3, 1932, Bd. 5, 1934, s. Reg.; K. Peball–G. Rothenberg, Der Fall „U“, in: Schriften des Heeresgeschichtlichen Mus., Bd. 4, 1969, S. 85 ff.; KA Wien.
Autor: (P. Broucek)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 6 (Lfg. 27, 1974), S. 178f.
geboren in Wien
gestorben in Asiago

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