Matejko, Jan

Matejko Jan, Maler. * Krakau, 24. 6. 1838; † Krakau, 1. 11. 1893.

Sohn eines tschech. Musiklehrers, Bruder des Vorigen; stud. ab 1851 an der Krakauer Schule der Schönen Künste unter der Leitung von Stattler und Luszczkiewicz (s. d.) Malerei. Nach dem Diplom (1858) stud. er zehn Monate unter der Leitung von Anschütz in München, dann kurze Zeit bei Ruben in Wien. 1861 ließ er sich in Krakau nieder, 1873 wurde er Dir. der Schule der Schönen Künste in Krakau. 1874 kaufte er in der Florianska ein Haus, welches später in ein ihm gewidmetes Mus. („Matejko-Haus“) umgebaut wurde. M. war der bedeutendste poln. Historienmaler in der zweiten Hälfte des 19. Jh. Seine Bilder, denen er ein ausgesprochen individualist. Gepräge zu verleihen vermochte, haben monumentale Dimensionen und sind grundsätzlich realist. Seine Malweise ist dynam. und ausdrucksstark. Die Wahrheit seiner hist. Synthese wurde noch durch eine tiefe psycholog. Charakterisierung gesteigert. In der ersten Phase seiner künstler. Tätigkeit vertrat er einen hist. Kritizismus (Rejtan), später glorifizierte er die poln. Vergangenheit (Batory, Tannenberg). M. malte auch zahlreiche kleinere Porträts, hist. Szenen und Skizzen. 1889/90 arbeitete er an der polychromen Ausmalung der Marienkirche in Krakau. Seine Bilder befinden sich in poln. und ausländ. Galerien, u. a. im Belvedere, Wien, und in den Vatikan. Mus., Rom. Vielfach geehrt und ausgezeichnet, war er u. a. Dr. phil. h. c. der Univ. Krakau, Mitgl. der Krakauer Wiss. Ges., ab 1864 Mitgl. der Pariser, Wr. und Berliner Akad. der bildenden Künste, 1859 Bronzemedaille in München, 1873 Bronzemedaille in Wien, 1878 Goldene Medaille in Paris etc.


Literatur: N. Fr. Pr. vom 2. und 4. 11. 1893; Czas, 1894, n. 269; W. Luszczkiewicz, J. M., 1894; St. Tarnowski, M., 1897; M. Gorzkowski, J.M. . . ., 1898; St. Witkiewicz, M., 1950; J. Starzynski, J. M., 1953; J. Bogucki, M., 1955; S. Serafinska, J. M. – Wspomnienia rodzinne (J. M. – Familienerinnerungen), 2. Aufl. 1958; W. Jaworska, Stasow i Riepin o Matejce (St. und R. über M.), 1953; K. Wyka, M. i Slowacki (M. und S.), 1953; M. Porebski, Jana Matejki Bitwa pod Grunwaldem (J. M.s Bild „Díe Schlacht b. Tannenberg“), 1953; ders., Jana Matejki kazania Skargi (J. M.s Bild „Skargas Predigt“), 1953; Bénézit; Seubert; Thieme–Becker; Wurzbach; Wielka Enc. Powszechna PWN; E. Swieykowski, Pamietnik Towarzystwa Przyjaciól Sztuk Pieknych w Krakowie (Denkschrift der Ges. der Freunde der Schönen Künste in Krakau) 1854–1904, 2. Aufl. 1905; T. Dobrowolski, Nowoczesne malarstwo polskie (Die moderne poln. Malerei), Bd. 1, 1957, Bd. 2, 1960; F. v. Boetticher, Malerwerke des 19. Jh., Bd. 1/2, 1895; M. Sokolowski, Katalog wystawy dziel J. M. (Katalog der Ausst. von J. M.s Werken), 1894; Spis obrazów J. M. zgromadzonych na wystawie jubileuszowej w sal. król. na Wawelu we wrzesniu 1883 (Bildkatalog J. M.s von der Ausst. im kgl. Schloß Wawel im September 1883), 1883.
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 6 (Lfg. 27, 1974), S. 138
geboren in Krakau
gestorben in Krakau
wirkte in Krakau 1861
stellte aus München 1859
stellte aus Wien 1873
stellte aus Paris 1878
war Student Kunsthochschule Krakau 1851-1858
war Student Akademie der Bildenden Künste München 1859
war Student Akademie der bildenden Künste Wien 1860
war Rektor Akademia Sztuk Pie̜knych (Krakau) 1873
war Ehrenmitglied Universität Krakau
war Mitglied Polnische Akademie der Wissenschaften (Krakau)
war Mitglied École des Beaux Arts (Paris) 1864
war Mitglied Akademie der bildenden Künste Wien 1864
war Mitglied Akademie der Künste (Berlin) 1864

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