Stud. an den Univ. Olmütz, Wien und Lemberg Jus. Nach kurzer jurid. Praxis widmete er sich ausschließlich der vergleichenden slaw. Sprachwiss. Da es ihm 1849 nicht gelang, den Lehrstuhl der tschech. Sprache und Literatur in Olmütz zu erhalten, wurde er zunächst suppl. Prof. des Tschech. an der Mähr. Landesakad. in Brünn und Übers. bei der mähr. Statthalterei; später unterrichtete er dt. Sprache und Stil an der Vorbereitungsabt. der Techn. Hochschule in Brünn; ab 1852 Lehrer für Tschech., Dt. und Geschichte an der k. k. Dt. höheren Realschule in Brünn. Ab 1890 ao. Mitgl. der kgl. Böhm. Ges. der Wiss. M.s wichtigste Arbeit über die Fremdwörter in den slaw. Sprachen, welche damals zu den grundlegenden Werken auf diesem Gebiet gehörte, knüpfte an die Forschungen Miklosichs an, der davon vieles in sein sechssprachiges slaw. Wörterbuch übernommen hat. M. erweiterte das bisher gesammelte Material fast um das dreifache und korrigierte oft die Ergebnisse seines Vorgängers. Den tschech. Tl. dieses Wörterbuchs erarbeitete M. im Auftrag Miklosichs. Nach diesem Erfolg veröff. M. seine etymolog. Beitrr. in einer Reihe von Aufsätzen in der Form eines vergleichenden Wörterbuchs der slaw. Sprachen, alphabet. geordnet, in „Listy filologické“. Das nur bis zum Buchstaben S reichende Werk ist in Vergessenheit geraten, obwohl es umfassendes und solides Material enthält. M. zählte zu den begabten und bedeutenden Slawisten der 2. Hälfte des 19. Jh. Sein Briefwechsel mit Miklosich und Jagic (s. d.) wird in der Österr. Nationalbibl. in Wien und im Landesarchiv in Brünn aufbewahrt.
Literatur: Osveta, 1894; Almanach Ceské akad., 1895, S. 112 ff.; Ceskoslovenské práce o jazyce, dejinách a kulture slovanských národu od r. 1760, biograficko-bibliografický slovník (Tschechoslowak. Werke über Sprache, Geschichte und Kultur der slaw. Völker, biograph.-bibliograph. Wörterbuch), 1972; Masaryk; Otto 16; V. Jagic, Istorija slavjanskoj filologii (Geschichte der slaw. Philol.), in: Enc. slavjanskoj filologii, Bd. 1, 1910, S. 782 ff; Wr. Slavist. Jb., 1963, S. 181.
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 6 (Lfg. 27, 1974), S. 152f.