Mařík, Václav

Marík Václav, Techniker. * Prag, 25. 9. 1849; † Prag, 4. 11. 1926.

Sohn des Vorigen, Bruder des Technikers Bohuslav M. (s. d.); nach Beendigung der Stud. an der Tschech. Techn.Hochschule in Prag (1868–72) trat er als techn. Beamter bei der Dion. der Nordwestbahn in Wien ein und wirkte dann in den wichtigsten Eisenbahnwerkstätten, vor allem in Prag, Böhm.-Trübau, Budapest, Jägerndorf und Knittelfeld (Stmk.). 1899 kam er auf Wunsch seines Bruders Bohuslav nach Prag und gründete in der 1. Böhm.-mähr. Maschinenfabrik die Abt. für den Bau von Lokomotiven und Tendern. Am 26. 4. 1900 wurde die erste in dieser Fabrik erzeugte Lokomotive in Böhmen in Betrieb genommen. Unter M.s Leitung wurden bis 1917 in der Böhm.-mähr. Maschinenfabrik fast 700 Lokomotiven und 250 Tender für die österr. Staatsbahnen, für Ungarn, Serbien und Italien sowie für den Montanbereich und für Zuckerfabriken erzeugt. Es handelte sich dabei vor allem um Schnellzuglokomotiven mit Dampfvorwärmer, deren Verwendung einen Umsturz im österr. Eisenbahnverkehr bedeutete. M. unternahm Studienreisen durch ganz Europa und veröff. einige Aufsätze in Fachz. Auch nach seiner Pensionierung (1917) arbeitete er für die Böhm.-mähr. Maschinenfabrik und nahm an der Fertigstellung der 1000. Lokomotive am 16. 8. 1924 teil. 1913 wurde M., der Begründer einer neuen industriellen Produktion in Böhmen, Dr. techn. h. c. der Tschech. Techn. Hochschule in Prag.


Literatur: Národohospodárský ústav–XIV zpráva, 1926, S. 81 ff.; Masaryk; Otto, Erg.Bd. IV/1; Životopisné pameti Ing. Dr. h. c. B. Maríka (Biograph. Erinnerungen des Ing. Dr. h.c. B.M.), 1926; R. Štechmiler, Živá minulost naší techniky (Lebendige Vergangenheit unserer Technik), 1954, S. 98 ff.
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 6 (Lfg. 26, 1973), S. 92f.
geboren in Prag
gestorben in Prag

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