Markbreit, Leopold

Markbreit Leopold, Jurist, Diplomat und Kommunalpolitiker. * Wien, 13. 3. 1840; † Cincinnati, Ohio (USA), 27. 7. 1909.

Seine Familie wanderte 1848 nach den USA aus und ließ sich in Cincinnati nieder. Nach Absolv. jurid. Stud. trat M. als Compagnon in das Rechtsanwaltsbüro Hayes, des späteren Präs. der USA, ein. Während des Sezessionskrieges kämpfte er auf seiten der Nordstaaten und geriet 1863 in Kriegsgefangenschaft, welche eine dauernde Schädigung seines Gesundheitszustandes zur Folge hatte. M. wirkte dann in der Stadtverwaltung (Polizei) von Cincinnati. Ab 1869 war er Gesandter in Bolivien, wo er ausgedehnte Entdeckungsreisen machte und als Augenzeuge blutiger Revolutionen mehrmals helfend einzugreifen, 1871 sogar den abgesetzten bolivian. Präs. Munoz zu retten vermochte. Nach Cincinnati zurückgekehrt, reiste er bald darauf als Repräsentant einer nordamerikan. Schiffahrts- und Eisenbahnges. nach London, Brasilien und Bolivien. Nach einer langen Europareise, die M. auch nach Österr. führte, wurde er 1875 Miteigentümer, Sekretär und Manager der „Volksblatt Company“ in Cincinnati. 1879 und 1880 folgten weitere Südamerika- und Europareisen. 1882–86 war er Schatzmeister in Cincinnati, wurde 1885 Präs. der „Volksblatt Company“, 1896–1907 Mitgl. der Komm. für die Zulassung von Wasseranlagen. 1907 gewann M. mit überwältigender Mehrheit als Vertreter der republikan. Partei die Wahl zum Bürgermeister von Cincinnati und übte diese Funktion in verdienstvoller Weise bis zu seinem Tode aus.


Literatur: Cincinnati Enquirer vom 28. 7. 1909; Cincinnati’s Mayors, 1957, S. 61; Biograph. Jb., 1912; The National Encyclopaedia of American Biography, Bd. 12, 1904, S. 467 f.; Who is Who in America, Bd. 1, 1943; Mitt. The Cincinnati Historical Society, Cincinnati.
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 6 (Lfg. 26, 1973), S. 94
geboren in Wien
gestorben in Cincinnati

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