Markovits, Adalbert

Markovits (Markovich) Adalbert, Höhlenforscher und Prähistoriker. * Nyíregyháza, Kom. Szabolcs (Ungarn), 29. 6. 1897; † Nordgriechenland, 28. 10. 1941 (Flugzeugabsturz).

Sohn des FML Kálmán M.; stud. an den Univ. Budapest und Graz Med., dann – neben wechselnder Berufsarbeit – an der Univ. Wien Geol., Zool., Numismatik, Höhlenkde., vor allem aber Urgeschichte bei Menghin, 1931 Dr. phil. Nach mehrjähriger Tätigkeit im Landesver. für Höhlenkde. in NÖ (Neuforschungen, Vermessungen, Katasterführung) faßte er 1926 einen engeren Mitarbeiterkreis in der „Österreichischen Gesellschaft für Höhlenforschung“ mit dem Sitz in Wien zusammen, deren Präs. er bis 1938 war. Ab 1927 unternahm er ausgedehnte Studienreisen nach Griechenland einschließlich der ägä. Inselwelt und führte als erster systemat. Höhlengrabungen mit urgeschichtlicher Zielsetzung durch. In Höhlen der Kaki-Skala auf der Landbrücke zum Peloponnes gelang ihm die Entdeckung und Aufschließung steinzeitlicher Fundplätze. Diese wichtigen Forschungsergebnisse, die er in zahlreichen Veröff. und auf Vortragsreisen bekanntmachte, brachten M. Unterstützung von griech. wiss. Ges., persönliche Förderung durch Staatspräs. Zaïmis sowie hohe Auszeichnungen. Neben weiteren Grabungen, der Anlage eines umfangreichen Höhlenkatasters von Griechenland und Untersuchungen über Erzvorkommen übernahm M. schließlich die Leitung der ung. Fremdenverkehrsstelle in Athen. Während des Zweiten Weltkrieges übersiedelte er nach Budapest.


Literatur: Nemzeti Ujság vom 4. und 13. 11. 1941; Wr. prähist. Z., Jg. 29, 1942, S. 114 ff. († 28. 8.); O. Menghin, Vergessene Nachrichten über paläolith. Funde in Südosteuropa, in: Quartär 19, 1968, S. 347 ff.
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 6 (Lfg. 27, 1974), S. 99
geboren in Nyíregyháza
gestorben in Nyíregyháza

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