Marn, Josip

Marn Josip, Ps. Milko, Resnicki, Instinic, J. M., Schulmann und Literaturhistoriker. * Dragovšek b. Littai (Dragovšek pri Litiji, Unterkrain), 13. 3. 1832; † Laibach, 27. 1. 1893.

Erhielt 1855 in Laibach die Priesterweihe, war kurze Zeit Kaplan in Horjul b. Oberlaibach, 1857 Supplent für Religion und Slowen. am Gymn. in Laibach (1860 Lehramtsprüfung), unterrichtete 1863–92 am Gymn. (1866 Prof.) Religion und Slowen. 1889 Ehrenkanonikus des Laibacher Domkapitels. Unter Metelkos Einfluß trat M. 1849/50 mit kürzeren Prosabeitrr. in der Z. „Vedež“ (Der Wissende), 1852 in „Slovenska Bcela“ (Slowen. Biene) hervor. Ab 1863 schrieb er in der Fachz. „Uciteljski tovariš“ (Der Lehrerkollege) in Dialogform Studien über Probleme der slowen. Schriftsprache („Jezicnik“, Der Philologe), welche er am Jahresende als Separatum hrsg. Dieser Titel wurde auch später beibehalten, obwohl ab Jg. 9 (1871) statt der philolog. Fragen literarhist. Biographien im Vordergrund standen. Diese jährlich erscheinenden He. brachten bis 1893 ca. 350 Biographien aller bedeutenden slowen. Schriftsteller vom 16.–19. Jh. sowie bibliograph. Material. Sie stellen eine verläßliche, allerdings vom kath. Standpunkt geprägte Quelle dar. M. war auch ein reger Mitarbeiter der kath. Z. „Zgodnja Danica“ (Der frühe Morgenstern), ab 1873 der kath. orientierten Tagesztg. „Slovenec“ (Der Slowene), wo er energ. den kath. und nationalen Standpunkt vertrat und die jungslowen. Literatur im Geiste Jerans (s. d.) ablehnend kritisierte. M. wirkte mehr als 30 Jahre in der Slovenska Matica, 1886–93 als deren Präs.


Literatur: SBL; Enc. Jug.; Nar. Enc.; A. Slodnjak, Geschichte der slowen. Literatur, 1958, S. 2, 33.
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 6 (Lfg. 27, 1974), S. 105
geboren in Dragovšek
gestorben in Ljubljana

Lifeline