Mansch, Philipp

Mansch Philipp, Jurist und Schriftsteller. * Lemberg, 17. 3. 1838; † Lemberg, 7. 8. 1890.

Stud. an der Univ. Lemberg Jus. Ab 1869 arbeitete er als Rechtsanwalt und betätigte sich aktiv in der Lemberger jüd. Gemeinde. M. war einer der Mitbegründer des Ver. „Schomer Israel“ und 1869–73 dessen Vorsitzender. Ziel dieses Ver., in dem sich die besten Kräfte der jüd. Intelligenz Lembergs vereinigten, war es, die Rechte der jüd. Bevölkerung zu wahren, das Gedankengut der „Haskala“ (Aufklärung) zu verbreiten und die jüd. Erziehung zu modernisieren. M., Mitgl. des Vorstandes der jüd. Kultusgemeinde Lembergs, war auch Hauptred. des Wochenbl. „Der Israelit“. Er veröff. eine Reihe von Schriften über das jüd. Gemeindeleben und beteiligte sich an der Abfassung der Statuten der jüd. Gemeinde von Lemberg, die als Muster für andere Gemeinden dienen sollten. M. interessierte sich sehr für jidd. Sprache, Literatur und Theater. In seiner Arbeit „Der jiddisch-polnische Jargon“ beschäftigte er sich mit Forschungen auf dem Gebiet der jidd. Grammatik, die heute noch wertvoll sind. Er befaßte sich auch mit dem jüd. Schulwesen in Lemberg und nahm tätigen Anteil an dessen Entwicklung.


Literatur: S. Reisen, Leksikon fyn der jidd. literatur yn presse, 2. Aufl., Bd. 2, 1930; Jew. Enc.; Die Bibl. fun a jidd. Philolog, n. 118; Enz. schel galujot, Bd. Lwów, 1956, S. 309 ff.
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 6 (Lfg. 26, 1973), S. 60
geboren in Lemberg
gestorben in Lemberg

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