Lutterotti zu Gazzolis und Langenthal, Franz von

Lutterotti zu Gazzolis und Langenthal Franz von, Verwaltungsjurist. * Salurn (Südtirol), 5. 3. 1784; † Innsbruck, 17. 6. 1858.

Aus einer an der Sprachgrenze zwischen Dt.- und Welschtirol ansässigen alten adeligen Familie; Großvater des Juristen Otto v. L. (s. d.), Vetter des Folgenden; trat 1806 beim Landgericht in Meran ein, wurde am 4. 3. 1809 zum Assessor des Landgerichtes Pleinfeld in Bayern ernannt, kehrte 1814 nach Tirol zurück und bewährte sich in der schweren Nachkriegszeit als hervorragender Verwaltungsfachmann bei der Leitung verschiedener Landgerichte des Pustertales. Ab 1833 bis kurz vor seinem Tode Generalreferent der Tiroler Landstände, verstand er es durch seine vorzügliche Vertrautheit mit den Verhältnissen im Lande, insbesondere mit der Verfassung, die oft sehr verwickelten im Tiroler Landtag oder in dessen Ausschuß zur Beratung gelangenden Angelegenheiten klarzulegen. Im Kriegsjahr 1848 bekleidete er auch das schwierige Amt eines Referenten bei der neu errichteten Tiroler Landes-Schutzdeputation. Mit Erzh. Johann (s. d.), dessen volles Vertrauen er genoß, stand er in regem Briefwechsel über alle Tirol berührenden Fragen, welche er auch mit ihm besprach, sooft der Erzh. dorthin kam. 1839 wurde er in die Adelsmatrikel aufgenommen, 1856 nob.


Literatur: Bothe für Tirol und Vorarlberg vom 9. 6. 1856 und 21. 6. 1858; Tiroler Anzeiger vom 9. 1. 1928; O. Gschließer, Zehn Briefe des Erzh. Johann an F. v. L. aus den Jahren 1842–52, in: Tiroler Heimat, Bd. 22, 1958, S. 133 ff.; ders., H. Kramer und G. Mutschlechner, Erzh. Johann und Tirol, in: Schlern-Schriften, Bd. 201, 1959, s. Reg.; Salurner Büchl, in: Schlern-Schriften, Bd. 155, 1956, S. 80.
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 5 (Lfg. 24, 1971), S. 378
geboren in Salurn
gestorben in Innsbruck

Lifeline